Leaf to Root ist kein Trend oder eine Modeerscheinung, sondern vielmehr ein Werkzeug um Bewusstsein zu schaffen.
Dieser Artikel wurde am 7. März 2019 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Vom Blatt bis hin zur Wurzel. Völlig zu Recht ist Nachhaltigkeit momentan in aller Munde. Nicht nur beim Fleisch sollte man darauf achten Lebensmittel komplett zu verarbeiten, sondern auch beim Gemüse. Unserer Umwelt, Gesundheit und vor allem unserem Geschmackssinn zuliebe. 

Grundsätzlich ist die Idee hinter “Leaf to Root”  Gemüse und Obst ganzheitlich zu verarbeiten. Dabei geht es aber nicht nur darum alle Teile, wie beispielsweise einer Karotte, zu verwenden, sondern vielmehr um die Wertschätzung die diesem Produkt dabei entgegengebracht wird. Die ist natürlich ungemein höher, wenn man sich mit dem jeweiligen Produkt auseinandersetzt und das spiegelt sich dann auch am Teller und vor allem im Geschmack wider. 

Lila Grünkohl auf dem Feld. – Fotocredit: Marcel Drabits

Welche wesentlichen Fragen sollten wir uns beim Einkauf stellen?

Fragen wie: Welche Sorten haben gerade Saison? Welches Gemüse und welches Obst bekomme ich zu dieser Jahreszeit in bester Qualität? Klar, im Supermarkt bekommen wir das ganze Jahr über die komplette Produktpalette. Aber ist das auch wirklich im Sinne der Nachhaltigkeit? Hierbei schwindet die Aufmerksamkeit für die unglaublich schöne Vielfalt an Produkten, die landwirtschaftliche Betriebe und Gärtnereien in Österreich anpflanzen. Als Endverbraucher ist es dahingehend oft schwierig, den Überblick zu behalten. Deshalb gibt es auch hier Menschen die sich intensiv damit beschäftigen und von denen man guten Gewissens Produkte beziehen kann.

Bio-Gemüsebauer erntet Kohlsprossen. – Fotocredit: Marcel Drabits

Zu Besuch beim Bauernhof Krautwerk

Robert und seine Frau Claudia von Krautwerk haben es sich zum Ziel gesetzt alte und in Vergessenheit geratene Gemüse und Obstsorten zu erhalten. Hier wird besonders auf nachhaltige Anbauvarianten geachtet, denn in erster Linie muss es schmecken und das kann nur durch die richtige biologisch orientierte Anbauweise garantiert werden. Der Boden, der Dünger, die Fruchtfolge, all diese Dinge müssen sorgsam berücksichtigt werden. 

Warum sollten diese Dinge auch für uns Endverbraucher von Bedeutung sein?

Oft werden uns durch Social Media Kanäle Superfood- Produkte, wie Avocados, als besonders nahrhaft verkauft. Zu einem gewissen Teil mag das auch stimmen. Doch viele Produkte aus unmittelbarer Umgebung bieten uns, sorgsam verarbeitet, das gleiche Spektrum an Nährstoffen. Kohl zum Beispiel verfügt über viele wichtige Inhaltsstoffe, Vitamine und Antioxidantien um nur ein saisonales Beispiel aufzuzeigen. Nicht minder wichtig sind hier die ethnischen, regionalen und nachhaltigen Aspekte.

Dinkelbrot mit pochiertem Ei, knusprigem Grünkohl und Schafsbrie. – Fotocredit: Marcel Drabits

Ein einfaches Rezept mit eben diesen wunderbar bunten Kohlblättern, die so voll reicher Inhaltsstoffe sind und so unglaublich toll leuchtend daher kommen, hab ich jetzt noch als Variante zum allseits beliebten Avocadobrot für euch vorbereitet. Das Beste daran, der Kohl wächst unmittelbar vor unserer Haustür. 

Inspiration: Vegetarische Kohlroulade. – Fotocredit: Marcel Drabits

Natürlich lüstet es uns ab und an nach der einen oder anderen exotischen Frucht oder Gemüse, jedoch sollten wir nicht vergessen, wie vielschichtig auch österreichischer Anbau ist. Damit sich die alten Sorten nicht nur in österreichischen Spitzenlokalen wiederfinden, kann man jeden Samstag die Produkte der Firma “Krautwerk” am Karmelitermarkt in Wien erwerben. Außerdem gibt es in unserer Landeshauptstadt einundzwanzig weitere Märkte die entweder die ganze Woche oder aber tageweise geöffnet haben. Hier gibt es dann die Möglichkeit sich vor Ort von saisonalen Produkten inspirieren zu lassen. Schaffen wir gemeinsam mehr Bewusstsein beim Einkauf, bei der Verarbeitung und im Umgang mit Lebensmitteln.