Südeuropas größte Niedrigemissionszone findet sich seit 1. Jänner in der spanischen Metropole Barcelona.
Dieser Artikel wurde am 16. März 2020 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Nicht nur im Zentrum, sondern auch in allen Außenbezirken von Barcelona und ein paar angrenzenden Städten haben Autos mit hohen Emissionswerten seit Anfang dieses Jahres nichts mehr verloren. Benziner mit einem Baujahr vor 2000 und Dieselfahrzeuge, die vor 2006 produziert wurden, dürfen ein ziemlich großes Gebiet der Stadt an der spanischen Ostküste nicht mehr befahren. Bis Anfang April bekommen Lenker, die einmalig unerlaubt in die neue Low-Emission-Zone (LEZ) einfahren, noch einen Strafaufschub. Vorläufig bekommen sie nur eine Verwarnung. Ab April aber müssen sie mit Strafen zwischen 100 und 500 Euro rechnen.

Genau wie Madrid, wo man bereits vor über einem Jahr eine Low-Emission-Zone in der Innenstadt eingeführt hat, wurden in Barcelona die von der WHO festgelegten Stickstoffdioxid (NO2) Levels regelmäßig überschritten. In Madrid sind die NO2 Werte seit Einführung der LEZ um gut 48 Prozent gesunken, ein Ergebnis, das man in Barcelona vielleicht irgendwann toppen kann. Die LEZ Barcelona umfasst insgesamt 95 Quadratkilometer, damit umfasst sie ein 20-mal so großes Gebiet wie in der spanischen Hauptstadt Madrid.

Mit 150 Kameras wird überwacht, dass sich alle an das neue Fahrverbot halten. Durch diese Maßnahme soll die Zahl an Autos in der Stadt in den nächsten drei Jahren um 125.000 Stück reduziert werden. Man erwartet außerdem, dass die Luftverschmutzung in den nächsten vier Jahren um 20 Prozent abnehmen wird. Gelingt das nicht, sind weitere Maßnahmen zur Verkehrsreduktion angedacht, so zum Beispiel eine Citymaut, wie man sie aus London kennt. Um mehr Menschen zum Umstieg auf Öffis zu motivieren, hat man bereits einen neuen Monatstarif für den Großraum Madrid eingeführt. Für 40 Euro kann man alle öffentlichen Verkehrsmittel in dieser Zone einen Monat lang verwenden. Für Geringverdienter (unter 8.000 €/Jahr) und Transportfahrzeuge gibt es außerdem auch eine Ausnahmeregelung, sie dürfen zehn Mal pro Jahr in die LEZ einfahren.

Details zu Südeuropas größter Niedrig-Emissions-Zone, und was für Touristen gilt, kann man auf der Website der Gemeinde Barcelona in englischer Sprache nachlesen.


Mehr über Energiepolitik

Die Kategorie Energiepolitik umfasst internationale Entwicklungen und Verbesserungen, um erneuerbare Energien zu fördern, Strom zu sparen und die Umwelt zu schützen. Mit folgenden Links gelangst du der Reihe nach zu mehr Artikel in diesem Themenbereich für Einsteiger bis zu Profis.

Bild: Unsplash