Marienkäfer lösen schon bei Kindern große Begeisterung aus, die auch im Erwachsenenalter meist nicht abreißt. Mit ihren Punkten und ihrer halbkugeligen Form, gepaart mit ihrer langsamen Art, haben sie es offensichtlich geschafft, als eine von sehr wenigen Käferarten breite Akzeptanz und positive Emotionen bei den meisten Menschen hervorzubringen. Außerdem stehen sie symbolisch für Glück. Vermutlich weil sie sich in der Landwirtschaft und im Garten als äußerst nützlich erwiesen haben.
Schädlingsbekämpfung
Was viele Menschen nicht wissen ist, dass sowohl die ausgewachsenen Marienkäfer als auch deren Larven jegliche Arten von Blattläusen fressen. Die Larven sind sogar noch hungriger als die Käfer, und können bis zu 150 Blattläuse täglich vertilgen. Dadurch sind sie eine äußerst effektive Alternative zu diversen chemischen Mitteln.
Man muss lediglich einen Marienkäfer oder eine Marienkäferlarve auf die gewünschte mit Blattläusen befallene Pflanze setzen, und das Problem löst sich in kürzester Zeit von selbst.
Gefahren
Nicht nur diverse Gifte, die auf viele Pflanzen gesprüht werden, können indirekt zur Gefahr der einheimischen Marienkäfer werden. Auch die aus Asien eingeschleppten, um ein Vielfaches aggressiveren Arten des Marienkäfers wirken sich stark negativ auf die heimische Population und auch andere Aspekte im Garten und am Feld aus.
Immer seltener sieht man die dunkelroten Körper mit 7 Punkten. Sie werden immer mehr durch die asiatischen Verwandten in diversen Orange- und Rottönen, mit meist 19 Punkten, und einem schwarzen „W“ bzw. „M“ auf ihrem hellen Halsschild verdrängt. Diese Arten sieht man immer öfter in riesigen Mengen, da sie wesentlich flexibler bei ihrer Nahrungsauswahl, und dadurch auch in der Wahl der Lebensräume nicht so stark eingeschränkt sind.
Die asiatischen Arten essen neben Blattläusen sowohl reife Früchte, als auch die Larven der einheimischen Marienkäferarten. Sie können sogar Menschen beißen, was zwar zu spüren ist, aber keinerlei gesundheitliche Konsequenzen mit sich bringt.
Marienkäfer-freundliche Gärten
Diese hilfreichen Käferchen überwintern meist in kleinen und größeren Gruppen in Bodennähe, geschützt unter Holz, Rinde, Blättern oder Steinen, aber auch in Moos oder im Gras. In der Zivilisation findet man sie auch sehr häufig in Doppelfenstern oder an der Innenseite von schlecht gedämmten Fenstern.
Schafft man also einen oder mehrere Plätze im Garten – am besten in der Nähe von Pflanzen, die häufig von Blattläusen befallen sind – wo sich die Käfer ungestört niederlassen können, kann man möglicherweise auch ohne die Käfer extra zu kaufen, ein Paar von ihnen anlocken und diese für sich nutzen.
Fazit
Als ich das erste Mal von der genialen Nützlichkeit der Marienkäfer gehört hatte, musste ich es sofort ausprobieren. Als ich also einen dieser Käferchen fand, schnappte ich ihn sofort, und setze ihn auf einen mit Blattläusen übersäten Zwetschgenbaum. Bereits ein paar Tage später hatten sich auch weitere Marienkäfer dort angesiedelt, die Blattläuse waren vollständig verschwunden, und der Baum konnte sich wieder in Ruhe von der Plage erholen.
Seit diesem Erlebnis kann ich die Symbolik des Marienkäfers als Glücksbringer erst so richtig verstehen und wertschätzen.