Eine britische Studie zeigt, dass Motten besser sind als ihr Ruf, denn auch sie bestäuben eine Vielzahl an Pflanzen.
Dieser Artikel wurde am 29. Juni 2021 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Wenn wir an Bestäubung von Pflanzen denken, denken die meisten von uns bestimmt an Bienen und Schmetterlinge. An Motten hingegen denkt wohl kaum jemand, die lösen dafür bei den meisten ein Gefühl des Ekels aus. Doch wer hätte das gedacht, die kleinen haarigen Insekten fressen nicht nur Löcher in Kleidung oder befallen Lebensmittel wie Mehl und Kakao, nein, sie spielen eine wichtige Rolle in der Bestäubung unterschiedlicher Pflanzenarten. Diese Arbeit verrichten sie nachts, wenn andere Bestäuber schlafen. Aus diesem Grund wurde ihre Rolle bei der Bestäubung sogar von der Wissenschaft bisher kaum beachtet oder schlicht übersehen.

Doch dank einer britischen Studie weiß man mittlerweile welchen wichtigen Beitrag Motten hier leisten. Zu ihren bevorzugten Pflanzenarten gehören Blumen mit blassen, becher- oder röhrenförmigen Blüten, die nachts einen starken Duft absondern, wie Geißblatt oder Butterblume. Motten fliegen diese Blumen an und trinken mit ihren langen Zungen deren Nektar, doch zur Bestäubung tragen sie mit ihren haarigen kleinen Körpern teil. In ihrem ‚Pelz‘ bleiben nämlich Pollen haften und wenn sie zur nächsten Pflanze weiterfliegen, transportieren sie diesen mit. Sie bestäuben Pflanzen also auf die gleiche Art wie Bienen.

Die nachtaktiven Bestäuber führen die Arbeit aber nicht nur auf dieselbe Weise aus, wie die Kollegen aus der Tagschicht, sondern fliegen auch dieselben Pflanzenarten an. Sollten gewisse Arten die bei Tageslicht bestäuben also aussterben, könnten Motten die entstehende Lücke schließen. Dazu ist es aber wichtig, dass die Wissenschaft noch mehr über das Bestäubungsverhalten der Nachtschwärmer lernt. Welche Pflanzenarten bevorzugen sie, was muss gepflanzt werden, damit sich Motten wohlfühlen und gedeihen und ihren ‚Job‘ als Bestäuber ausführen können? Denn auch der Mottenbestand und die Artenvielfalt geht in den letzten Jahrzehnten zurück, da sie aber offensichtlich eine wichtige Rolle im Ökosystem haben, sind sie schützenswert und sollten sogar gefördert werden.


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