Bessere Sicht auf den Sternenhimmel ist nicht der einzige Grund, der Dunkelheit schützenswert macht.
Dieser Artikel wurde am 30. Juni 2021 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Österreich ist seit kurzem um eine touristische Attraktion reicher. Doch diese ist nicht neu, sondern viel älter als die meisten andren Touristenziele in unserem Land. Ein mehr als 100 Quadratmeter großes Gebiet in der Region Attersee-Traunsee wurde kürzlich zum Sternenpark erklärt. Hier soll die Lichtverschmutzung eingedämmt werden, damit der Himmel dunkel ist und Sterne beobachtet werden können.

Lichtverschmutzung ist weltweit ein zunehmendes Problem. Nicht nur die Arbeit von Astronomen wird dadurch erschwert, Lichtverschmutzung hat vor allem negative Auswirkungen auf Mensch und Natur. Künstliches Licht und „schädliche Lichtfarben“, vor allem blaues Licht, stören den biologischen Tag-Nachtrhythmus von Mensch und Tier. Menschen werden dadurch anfälliger für Krebserkrankungen und in der Natur kommt es durch das erhellen der Nächte zu Insekten- und Vogelsterben. Dabei ließe sich ein großer Teil der Lichtverschmutzung leicht vermeiden.

Außenbeleuchtungen sind oft zu stark und die Lichtstreuung ist zu groß, außerdem beleuchten wir viele Flächen, die in der Nacht eigentlich keine Beleuchtung bräuchten. Weniger, dafür aber gezielte Beleuchtung würde als positiven Nebeneffekt auch Energieeinsparungen mit sich bringen. Und genau das ist im Sternenpark Teil des Plans für die nächsten Jahre. Überflüssige und schädliche Lichtquellen sollen schrittweise verringert werden. Die Kriterien für öffentliche Außenbeleuchtung wurden bereits angepasst, um starke Lichtstreuung zu vermeiden sollen Lampen abgeschirmt werden und wo es möglich ist soll die Beleuchtung in der Nacht abgeschaltet oder gedimmt werden. Auch die Lichtfarbe soll angepasst werden, es sollen warm-weiß Leuchtmittel verwendet werden.

Als der Antrag zur Einrichtung des Sternenparks eingereicht wurde, erfüllten bereits 75 Prozent der öffentlichen Beleuchtung die Kriterien. Im privaten Bereich setzt man in den nächsten Jahren auf Sensibilisierung und Motivationsarbeit, um auch hier eine Umstellung zu erreichen. Die Projektpartner Naturpark Attersee-Traunsee, oberösterreichischen Landesregierung, Uni Wien sowie weitere lokale Partner erkennen schon jetzt eine Verbesserung der Lichtverschmutzung und sind überzeugt davon, dass die Maßnahmen weitere Touristen in die Region locken werden.


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