In Teil 1 dieses Beitrags wurde beschrieben, wie Ballungszentren künstliches Licht ab- und damit die Lichtquellen der Natur überstrahlen. Der Sternenhimmel ist in industrialisierten Weltgegenden nicht mehr ohne Schwierigkeiten und nicht mehr vollständig sichtbar.
Doch die Lichtverschmutzung betrifft nicht nur die Astronomen, sondern alle Menschen. Der Tag-Nacht-Rhythmus zwischen Licht und Dunkelheit ist entscheidend für den Hormonhaushalt und die Erholung im Nachtschlaf. Wo Straßenlaternen und Leuchtreklame ihren Schein durchs Schlafzimmerfenster werfen, sind Schlafstörungen fast unvermeidlich.
Daneben bedeutet die schlechtere Sichtbarkeit des Himmels, dass für die heute in Städten Heranwachsenden ein Stück des Staunens über die Natur, über den Anblick der Milchstraße, verloren geht. Das ist neben dem Verlust an menschlicher Lebensqualität auch ein Weg weniger, auf dem sich Menschen für die Naturwissenschaften begeistern und eine darauf aufbauende Karriereentscheidung treffen können.
Natürlich beeinflusst die Lichtverschmutzung nicht nur die Menschen, sondern auch die Tierwelt. Der Lebensrhythmus von Insekten wird besonders gestört, Zugvögel kämpfen mit Orientierungsproblemen, das Paarungsverhalten vieler Arten wird beeinflusst. Eine Reihe anderer Folgen ist noch gar nicht erforscht.
Lösungen?
Eine treibende Kraft der Lichtverschmutzung sind Aerosole in der Luft. Reinere Luft bedeutet weniger reflektiertes Licht. Effizientere und zielgerichtetere Beleuchtung genau dahin, wo sie benötigt wird, würde außerdem Energieressourcen bewusster nutzen und damit die Umwelt schonen, ohne dass Abstriche bei der Verkehrssicherheit gemacht werden müssten.
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