Laut Prognosen der Internationalen Energieagentur (IEA) wird der Strombedarf von Rechenzentren in Südostasien bis 2030 nahezu doppelt so hoch sein wie 2024. Die Herausforderung ist klar: Ohne entschiedene Maßnahmen zur Energieeffizienz und erneuerbaren Energieversorgung droht ein massiver Anstieg von Emissionen.

Die Digitalisierung schreitet in rasantem Tempo voran – Cloud Computing und Künstliche Intelligenz (KI) treiben die Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) weltweit an. Besonders in der ASEAN-Region wächst die Rechenzentrumsbranche enorm, doch damit steigt auch der Energiebedarf.

Steigender Stromverbrauch erfordert nachhaltige Konzepte

Laut Prognosen der Internationalen Energieagentur (IEA) wird der Strombedarf von Rechenzentren in Südostasien bis 2030 nahezu doppelt so hoch sein wie 2024. Besonders die sechs größten ASEAN-Ökonomien – Indonesien, Malaysia, die Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam – entwickeln sich zu globalen Daten-Hotspots. Aktuell befinden sich etwa 2,9 GW an Rechenzentrumskapazität in der Planung.

Doch die bestehenden Stromnetze basieren größtenteils auf fossilen Energieträgern. Die Herausforderung ist klar: Ohne entschiedene Maßnahmen zur Energieeffizienz und erneuerbaren Energieversorgung droht ein massiver Anstieg von Emissionen.

Schlüssel-Fakten zum ASEAN-Datenzentrum-Boom

  • Unterschiedliche Wachstumsraten: Malaysia wird das am schnellsten wachsende Datenzentrum in ASEAN sein, mit einem Strombedarf von 68 TWh bis 2030, was 30 % des gesamten nationalen Stromverbrauchs ausmacht. Während das Wachstum in Singapur und Thailand langsamer verläuft, steigen die Zahlen in Indonesien und den Philippinen stetig.
  • Steigende Emissionen: Der Einsatz fossiler Energien könnte in Malaysia zu einem siebenfachen Anstieg der CO₂-Emissionen führen (von 5,9 MtCO2e in 2024 auf 40 MtCO2e bis 2030). Indonesiens Emissionen könnten sich vervierfachen, während die Philippinen einen 14-fachen Anstieg erleben könnten.
  • Erneuerbare Energien als Lösung: Wind- und Solarenergie könnten bis zu 30 % des Strombedarfs der Datenzentren decken – ohne zusätzliche Batteriespeicher. Das zeigt, dass erneuerbare Energien eine praktikable Alternative bieten.
  • Notwendigkeit besserer Beschaffungsoptionen: In vielen ASEAN-Ländern sind virtuelle PPAs und grüne Tarife noch schwer zugänglich. Verbesserte Richtlinien und gezielte Anreize könnten kleineren Unternehmen helfen, kosteneffiziente nachhaltige Stromquellen zu erschließen.

Was ist die ASEAN und warum ist sie wichtig?

Die ASEAN (Association of Southeast Asian Nations) ist ein Zusammenschluss von zehn südostasiatischen Ländern: Indonesien, Malaysia, die Philippinen, Singapur, Thailand, Brunei, Vietnam, Laos, Myanmar und Kambodscha. Ihr Ziel ist es, wirtschaftliches Wachstum, Stabilität und Zusammenarbeit in der Region zu fördern.

Mit über 680 Millionen Einwohnern und einer dynamischen Wirtschaft ist ASEAN ein bedeutender globaler Akteur – besonders im Bereich Technologie und Infrastruktur. Die Region hat enormes Potenzial für erneuerbare Energien und nachhaltige Entwicklung, weshalb der Wandel hin zu grüner Digitalisierung entscheidend für die Energiewende ist.

Mit den richtigen Strategien kann ASEAN Vorreiter bei der nachhaltigen Digitalisierung werden! Mehr interessante Daten und Lösungsansätze findest du in diesem Bericht von Ember.


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