Dass Bahnfahren umweltfreundlicher ist als die meisten anderen Verkehrsmittel liegt auf der Hand. Wie umweltfreundlich die ÖBB ist, verdient erwähnt zu werden. Mehr als 90 % des Energiebedarfs für die Bahn werden aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt. Diese kommen großteils aus dem öffentlichen 50 Hz-Stromnetz. Um diesen in das Bahnstromleitungsnetz einzuspeisen, muss er aber mittels Frequenztransformern auf 16,7 Hz umgewandelt werden. Dabei kommt es natürlich zu Umwandlungs- und Übertragungsverlusten, also hat man ein eigenes Solarkraftwerk errichtet. Dieses Vorzeigeprojekt hat der ÖBB auch den dritten Platz beim diesjährigen EPCON Award eingebracht.
Mit dem Bau des weltweit ersten Bahn-Solarkraftwerks in Wilfleinsdorf, nahe Bruck an der Leitha, und direkter Einspeisung in die Oberleitung werden Energieverluste deutlich reduziert. Auf einem zwei Hektar großen Areal in der Nähe des Wilfleinsdorfer Bahnhofs stehen seit kurzem 7.000 Solarpaneele. Die Anlage erzielt eine Spitzenleistung von bis zu 1 MWp (Megawatt peak = Spitzenleistung die unter Standardtestbedingungen erreicht werden kann), über 95 Wechselrichter kann dann Strom mit einer Leistung von bis zu 950 kW direkt in die Oberleitungen eingespeist werden.
Dank des ÖBB-Solarkraftwerks werden jährlich 400 Tonnen CO2 eingespart und mit der Menge an selbst erzeugter Energie, rund 1.100 MWh pro Jahr, können etwa 200 Züge von Wien nach Salzburg fahren. Die Anlage hat aber auch anderes Potenzial. Ausgestattet mit Wettererfassungs-, Überwachungs- und Auswertungsfunktionen wird das Verhalten der Anlage bei unterschiedlichen Wetterbedingungen analysiert. Daten über Energieertrag und andere Erkenntnisse sollen bei der Entwicklung weiterer Anlagen helfen, denn die ÖBB plant weitere Anlagen entlang unterschiedlicher Bahntrassen.
Bilder: ÖBB
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