Fotocredit: Pixabay/Free-Photos
Fotocredit: Pixabay/Free-Photos
Im Winter können Allergiker endlich aufatmen! Sollte man meinen, weil da blüht ja nichts. Doch ist das wirklich so?
Dieser Artikel wurde am 4. Februar 2021 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Durch den Klimawandel wird der Heuschnupfen zum Problem fürs ganze Jahr. Was für die Natur bereits schwerwiegende Folgen hat, zieht auch einiges für Allergiker nach sich. 

Wusstest du, dass Autofahren mit nicht behandeltem Heuschnupfen genauso gefährlich sein kann, wie mit einem erhöhten Alkoholpegel? Eigentlich ist das gar nicht so unschlüssig, denn wer Pollenallergien kennt, der weiß, dass ein Nieser ganz schön intensiv sein kann. Stell dir das dann mal bei 100km/h auf der Autobahn vor. Dazu fühlt man sich auch noch abgeschlagen, unkonzentriert und hat gefühlt einen Wattebausch im Kopf. 

WAS BLÜHT DENN DA?

Eine pollenfreie Zeit gibt es bei uns beinahe gar nicht mehr. Die Hasel blüht bereits ab Dezember, danach steht die Erle direkt in den Startlöchern. Wie beim Staffellauf. Durch den Klimawandel ist nicht nur die Blüte verführt, der Pollenflug bzw. die Pollenbildung ist auch noch viel intensiver. Besonders in Großstädten nimmt die Anzahl an Pollen ständig zu; laut Studien etwa 3 Mal mehr als auf dem Land. 

Ursache dafür ist die steigende CO2 Konzentration, denn die bedingt das Wachstum der Pflanzen und ihre Pollenproduktion. Zusätzlich dazu haben wir in großen Städten auch noch eine enorme Feinstaub-Belastung. 

Fotocredit: Pixabay/cenczi
Fotocredit: Pixabay/cenczi

JE STÄRKER DIE ALLERGIE, DESTO KRITISCHER 

Sobald die Nase verstopft ist, beginnt man unweigerlich durch den Mund weiter zu atmen. Das führt nur leider dazu, dass wir die Allergene noch viel tiefer einatmen. Das kann dazu führen, dass die verstopfte Nase nach unten wandert und man aus Heuschnupfen eine asthmatische Allergie entwickelt. 

Die meisten Allergiker neigen auch dazu ihren Heuschnupfen als kleine Lappalie abzutun. Man denkt oft: “Ach das geht eh bald wieder von selbst vorbei”. Oder man greift gleich zu selbst verordneten Medikamenten. Hier solltest du dir jedenfalls ärztliche Konsultation holen, denn Allergien sind heutzutage wirklich sehr gut behandelbar. 
Es gibt mittlerweile schon sehr moderne Medikation, die gar nicht mehr müde macht und auch keine Einschränkungen für Konzentration und beispielsweise das Autofahren geben.

WHAT ABOUT HYPOSENSIBILISIERUNG? 

Hyposensibilisierung ist eine Therapieform gegen Pollenallergien. Hier wird jeden Tag morgens eine Tablette eingenommen. Diese Behandlung dauert zwar ungefähr 3 Jahre lang, man bemerkt aber schon nach ein paar Monaten eine Veränderung. 

Diese Therapieform ist besonders dann sinnvoll, wenn die Symptome sehr stark ausgeprägt sind und seit mehr als zwei Jahren bestehen. Die besten Aussichten auf Erfolge haben junge Allergiker, die nicht auf viele unterschiedliche Pollen reagieren. Besonders erfolgreich ist die Behandlung bei Gräserpollenallergien. Idealerweise beginnt man mit der Therapie jetzt im Winter.

Fotocredit: Pixabay/Bru-nO
Fotocredit: Pixabay/Bru-nO

Solltest du den Verdacht haben, dass du unter einer Allergie leidest, dann ist die sicherste Methode hier einen Allergietest machen zu lassen. Dieser erfolgt meist über Proben, die auf eine Hautpartie aufgetragen werden. Tritt an der Probestelle eine Rötung oder andere Reaktion auf, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass hier eine Allergie besteht. Besonders häufig sind übrigens allergische Reaktionen auf Gräser und die Pollen der Birke.

Besonders empfehlenswert finde ich selbst als Pollenallergikerin, eine App oder einen Online Dienst zum Pollenflug zu verfolgen. Hier kannst du direkt herausfinden, wie stark der Pollenflug in deiner Region am betreffenden Tag ist und auch was im Moment blüht; der sogenannte “Pollenwarndienst”.
Wenn man dazu noch weiß worauf man allergisch reagiert, kann man sich hier auch sehr gut darauf einstellen.