Bisphenol-A: Eine gefährliche Chemikalie, die trotzdem eingesetzt wird.
Dieser Artikel wurde am 4. Februar 2021 veröffentlicht
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Es gibt viele Gründe, sich über Bisphenol-A oder BPA Sorgen zu machen. BPA ist ein plastisch versteifendes chemisches und synthetisches weibliches Hormon. Studien haben gezeigt, dass es einen Beitrag zu Asthma, sexueller Dysfunktion, Brustkrebs, Fettleibigkeit und anderen Gesundheitsproblemen leisten kann. In Österreich ist der Einsatz der Chemikalie bei Lebensmitteln beschränkt.

Früher wurde Bisphenol-A sogar in Babyschnullern nachgewiesen. Das Material wird weiterhin in Polycarbonat-Kunststoffen und Epoxidharzen so häufig verwendet, dass es schwer zu vermeiden ist. Das Harz wird üblicherweise als Auskleidung in vielen Konserven verwendet, obwohl BPA heraussickern kann, wenn es mit Hitze oder Säure in Kontakt kommt. Als Reaktion darauf haben mehrere Unternehmen BPA aus ihren Dosen entfernt, andere haben es nicht mehr verwendet. Global 2000 hat deshalb getestet, in welchen Konservendosen BPA zu finden ist. Am auffälligsten waren die Belastungen bei Kokosmilch, Dosentomaten und Thunfisch.

Auch der Kauf von Lebensmitteln in Glasgebinden statt in Dosen schützt nur bedingt vor Bisphenol-A. Bei Gläsern konnte BPA nachgewiesen werden – nämlich in den mit Kunststoff beschichteten Metalldeckeln. Nur die sogenannten Blueseal-Deckel sind mit einer BPA-freien Dichtung ausgestattet – erkennbar am blauen Rand auf der Innenseite. Leider kann man nur nach dem Öffnen erkennen, um welchen Deckel es sich handelt. Die Naturkostfirmen Zwergenwiese und Alnatura haben laut Global 2000 die Hälfte der Produkte auf den BPA-freien Deckel umgestellt.

Aber auch in vielen anderen Dingen kann Bisphenol-A enthalten sein. Aufpassen sollte man bei allem aus Kunststoff, seien es Verpackungen, Trinkflaschen oder Spielzeug. Auch beschichtete Kartons enthalten oft BPA, also Achtung, wenn sie warm werden, so wie es beispielsweise bei den Verpackungen der Fast-Food-Industrie der Fall ist. Hinzu kommt Thermopapier: Faxe waren so ein Fall, seit 1. Jänner 2020 ist Thermopapier auch bei Kassabons und Eintrittskarten verboten.

Hier eine kurze Übersicht, wie man Bisphenol-A am besten vermeiden kann:

  • Lagerung von Lebensmitteln am besten in Keramik- oder Edelstahlbehältern.
  • Lebensmittel in Kunststoffbehältern nicht erhitzen.
  • Lebensmittel nicht warm in Kunststoffbehälter füllen.
  • Beim Kauf von Plastikartikel auf den Hinweise BPA-frei achten, besonders bei Kinderartikeln.
  • Polycarbonat vermeiden, das sich hinter dem Kunststoff mit dem Reyclingcode 7 (RE 7) verbirgt. Es enthält BPA.
  • Beim Zahnarzt nach der Zusammensetzung der verwendeten Materialien fragen.
  • Hände gründlich waschen nach Kontakt mit Thermopapier. Kinder nicht mit dem Papier spielen lassen.

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Bild: Pixabay