In den 1970er Jahren begann der Widerstand der Bevölkerung gegen den Bau von Atomkraftwerken. Die Suche nach geeigneten Standorten wurde schwieriger. Eine der Ideen zur Lösung des Problems war die Errichtung von Kraftwerken im Meer. Russland will die Idee nun umsetzen und baut an einem schwimmenden Kernkraftwerk.
Dieser Artikel wurde am 12. Februar 2014 veröffentlicht
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2016 soll das Kernkraftwerk Akademik Lomonossow in See stechen. Es würde sich um das weltweit erste schwimmende Atomkraftwerk handeln. Auf dem Schiff befinden sich zwei kleine KLT-Reaktoren, die bis zu 70 Megawatt Strom erzeugen können. Genug, um eine Stadt mit 200.000 Einwohnern zu versorgen. Das Atomschiff soll Strom für abgelegene Gebiete liefern, die nicht über eine zentralisierte Stromversorgung verfügen.

Der Konstruktion des Schiffs begann im April 2007 im Hafen von Sewerodwinsk am Weißen Meer, bekannt für den Bau von U-Booten. Die Kosten sollen sich auf rund 230 Millionen US-Dollar belaufen. In Betrieb genommen soll das schwimmende AKW die Stadt Sewerodwinsk inklusive Hafen mit Strom und entsalztem Wasser versorgen. Auf dem 140 Meter langen Schiff werden 70 Menschen für den Betrieb der Reaktoren zuständig sein.

Hinsichtlich der Sicherheitsbedenken bei einer solchen mobilen Nuklearstation wird kein hochangereichertes Uran auf dem Schiff verwendet – im Gegensatz zu den russischen Atomeisbrechern, bei denen das sehr wohl der Fall ist. Das AKW-Schiff wird mit schwach angereichertem Uran betrieben, das den Standards der IAEO entspricht. Der Schiffbaubetrieb LLC Baltiysky Zavod und das staatliche Atomenergieunternehmen Rosenergoatom gaben an, dass die Reaktoren auch im Fall eines Unfalls sicher wären. Welche Form von Unfällen damit gemeint sind, blieb aber unklar.