Pestizide in den Nahrungsmitteln, Hormone in der Kosmetik und Schadstoffe in der Kinderkleidung – Die Nachrichten über gefährliche Substanzen in den Dingen unseres Alltags brechen nicht ab. Und der Outdoor-Report 2013 von Greenpeace setzt noch einen drauf: Gift in Outdoor-Mode. Man wundert sich schon gar nicht mehr …
Greenpeace Outdoor-Report 2013
In dem Report widmet sich die Umweltorganisation vor allem den flüchtigen PFC. Es sind chemische Ausrüsterstoffe, mit denen die Kleidung wasser- und schmutzabweisend gemacht wird. Diese Fluorverbindungen lassen so den Regen von der Kleidung abperlen und finden sich auch in wasserdichten Membranen im Jackeninneren. Bisher können diese Chemikalien nur in wenigen Laboren nachgemessen werden. Daher sind die Ergebnisse der Greenpeace-Untersuchung wichtige Anhaltspunkte für den zukünftigen Umgang mit diesen Substanzen.
Und wie so oft wurde wieder gezeigt, dass die Schadstoffbelastung nichts mit dem Preis eines Produktes zu tun hat. In diesem Test sind es gerade die Produkte berühmter Marken, in denen gefährliche Stoffe nachgewiesen wurden; in einem Paar Handschuhe wurde der Grenzwert für gesundheitsschädliche Perfluorsulfonsäure (PFOS; lebertoxisch, krebserregend und reproduktionstoxisch) sogar um das Neunfache überschritten. Auch andere gesundheitsgefährdende Stoffe wie Phthalate oder Nonylphenole wurden in den Analysen nachgewiesen.
Ausrüsterstoffe weltweit nachweisbar
Während der Produktion oder durch Verwendung und Entsorgung PFC-haltiger Produkte gelangen die Stoffe in die Umwelt, wo sie kaum abgebaut werden. Über Nahrungsmittel, Trinkwasser oder die Luft gelangen die Fluorverbindungen auch in den menschlichen Organismus, wo sie Immun- und Hormonsystem sowie die Fertilität beeinträchtigen können. Weltweit können diese Gifte bereits nachgewiesen werden; in Schneeproben aus den italienischen Alpen, in der Leber von Eisbären, im menschlichen Blut oder in Muttermilch.
Dabei sind laut Greenpeace umweltfreundlichere Alternativen bereits verfügbar. Gegenüber der Umweltorganisation haben sich im Zuge der detox-Kampagne 17 Textil-Firmen dazu verpflichtet, bis 2020 auf gefährliche Chemikalien zu verzichten. Noch bleibt abzuwarten, welche Versprechen eingehalten werden. Doch auch von Seiten der Politik müsse gehandelt werden. Strengere Regulierungen der Verwendung von PFCs zum Schutz von Umwelt und Gesundheit werden gefordert.
Als Verbraucher kann man nicht wissen, welche Chemikalien bei der Herstellung der Kleidung verwendet wurden. Allgemein kann man nur sagen, dass mehr Funktionalität mehr schädliche Stoffe bedeutet. Umweltfreundlichere Alternativen bei Outdoor-Mode sind beispielsweise Jacken mit PFC-freier Membran oder Imprägnierung aus Polyester und Polyurethan.
Weitere Alternativen und weiterführende Informationen im Greenpeace Textilratgeber:
http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/chemie/20131120_Textilratgeber.pdf
Die Zusammenfassung des Greenpeace Outdoor-Reports 2013:
Der vollständiger Outdoor-Report 2013: http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/chemie/20131212-Greenpeace-Outdoor-Report-2013.pdf
Quellen:
http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/chemie/20131210_detox_Weltkarte_PFC.pdf
Bildquelle: pixabay.com/http://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de