Nach dem Hochwasser im vergangenen Herbst sind in den Einlaufbauwerken am Donaukanal der Fernkältezentralen von Wien Energie Wartungsarbeiten nötig geworden. Konkret handelt es sich um drei Fernkältezentralen, die in der Spittelau, am Schotten- und Stubenring das Wasser des Donaukanals zur Rückkühlung nutzen.
Für die Fernkälte wird in hermetischen Kreisläufen kaltes Wasser zu den Abnehmern gepumpt und kommt erwärmt zurück zur Kältezentrale. Die Energie aus den gekühlten Räumen wird also abgeleitet und das Wasser in der Fernkältezentrale erneut gekühlt.
Taucheinsatz im Donaukanal
Genau dafür nutzt Wien Energie das Wasser im Donaukanal und kann bei kalten Wintertemperaturen die Kältemaschinen weitgehend ersetzen. Nach der Rückkühlung fließt das etwas wärmere Wasser wieder zurück in den Donaukanal. Der Temperaturtransfer erfolgt über Wärmetauscher. Zur nun notwendig gewordenen Reinigung der Einlaufbauwerke muss das Wasser ausgepumpt werden. Der Taucher stellt sicher, dass die mit einem Kran abgesenkte Verschlussplatte in der Donaukanal-Wand richtig dichten.
Die Ausbeute für die Fernkälte ist beachtlich: 50 Prozent der CO2-Emissionen können verglichen mit einer herkömmlichen Klimaanlage durch das 30 Kilometer lange Fernkältenetz eingespart werden. 200 Gebäude können bis dato beliefert werden, so etwa das Parlament, das AKH, das Naturhistorische Museum, das Musiktheater Ronacher und einige Hotels.
Seit 2024 ist der Fernkältering um die Wiener Innenstadt geschlossen. Die Absorptionskältemaschinen werden thermisch angetrieben, beispielsweise mit Abwärme der Müllverbrennung, wobei die elektrisch betriebenen Kompressionskältemaschinen ähnlich funktionieren wie ein Kühlschrank.
Fernkälte-Fakten:
- 5 bis 6 Grad hat das Wasser, mit dem die Fernkälte-Kunden versorgt werden.
- 50 Prozent der CO2-Emissionen spart die Fernkälte im Vergleich zu einer herkömmlichen Klimaanlage ein.
- 200 Gebäude werden bisher versorgt, darunter das Parlament, das AKH, das Naturhistorische Museum, das Musiktheater Ronacher und mehrere Hotels.
- 30 Kilometer ist das Fernkältenetz in Wien inzwischen lang. Da der Kühlbedarf wächst, baut Wien Energie es laufend aus.
- 2024 wurde der Fernkältering rund um die Wiener Innenstadt geschlossen. Dadurch ist es möglich, die Kältezentralen effizienter zu benutzen. Wenn eine, etwa wegen Wartungsarbeiten, ganz oder teilweise außer Betrieb genommen werden muss, können die anderen Standorte das ausgleichen.
- Absorptionskältemaschinen werden mit thermischer Energie angetrieben, etwa Abwärme aus der Müllverbrennung. Kompressionskältemaschinen werden elektrisch betriebenen und funktionieren ähnlich wie ein Kühlschrank.
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