Jetzt, wo es schön langsam kälter wird, und womöglich bald auch zu frieren beginnt, werden oft die Heizungen hochgedreht und am besten mag man gar nicht erst vor die Tür treten. Aber gibt es auch Alternativen? In diesem Beitrag betrachte ich unterschiedliche Alternativen und Denkanstöße, wie wir mit der Kälte und dem Winter umgehen können.
So oft, denken wir gar nicht so genau darüber nach, wie viel Energie durch das Heizen von Räumen benötigt wird. Wie viel wir möglicherweise unnötig heizen, und welcher andere Umgang mit der Kälte noch möglich ist.
Bestimmte Räume nicht heizen
Früher war es gang und gäbe, dass nur ausgewählte Räume, in denen man sich tagsüber aufgehalten hat, tatsächlich geheizt waren. Badezimmer, Küche, zusätzliche Räume oder auch das Schlafzimmer können potentiell angedacht werden, nicht dauerhaft sondern nur gezielt geheizt zu werden.
Diese Lösung ist je nachdem wie die Räume gelegen und angeordnet sind, welche Heizung im Einsatz ist, und wie die jeweilige Nutzung der Räume tatsächlich aussieht unterschiedlich sinnvoll oder auch nicht. Hier kann der Rat eines vertrauensvollen Experten oder auch Eigenversuche und logische Überlegungen eine individuelle Lösung liefern.
Weniger warm heizen
Je nach Raum kann man auch überlegen, die normalerweise eingestellte Temperatur zu reduzieren, wenn er weniger oft verwendet wird, aber das gar nicht heizen keine Option ist. Vor allem auch bei Räumen, die temperaturempfindliche Gegenstände beheimaten, kann ein zu starkes Abkühlen negative Auswirkungen auf deren Langlebigkeit haben. In diesen Fällen kann ein Absenken auf z.B. 15°C eventuell schon eine Auswirkung auf die Höhe der Heizkosten haben.
Auch Aufenthaltsräume können möglicherweise mit geringeren Temperaturen geheizt werden, wenn man dafür nicht im T-shirt sondern mit Pullover und warmen Socken darin seine Zeit verbringt. Hier kann ich auch auf die Beiträge Winter im Tiny House: tagsüber und Winter im Tiny House: in der Nacht verweisen, die diese Thematik behandeln und auch weitere Tipps in dem Bereich liefern.
Kälte draußen
Aber nicht nur in den eigenen vier Wänden kann man es lernen, mit der Kälte schrittweise besser umzugehen. Zieht man schon bei relativ warmen Temperaturen sich vergleichsweise warm an, schläft unter einer dicken Daunendecke, duscht immer warm und verbringt nicht viel Zeit am Stück draußen, gewöhnt sich der Körper an die wärmere Außentemperatur, die direkt an der Hautoberfläche herrscht.
Wählt man jedoch bewusst nicht so wärmende Hilfsmittel für die direkte Umgebung, gewöhnt sich der Körper mit der Zeit an die tieferen Temperaturen, und es fühlt sich nicht so kalt an.
An Kälte gewöhnen
Das Gewöhnen an Kälte passiert jedoch nicht von heute auf Morgen. Man kann es möglicherweise mit dem Bräunen der Haut im Sommer vergleichen. Fängt man schon im Herbst schrittweise an, sich daran zu gewöhnen kann sich der Körper besser auf tiefere Temperaturen einstellen. Geht man jedoch, ohne daran gewöhnt zu sein einmal bei extremer Kälte vor die Tür, kann es überfordern.
Die Kälte nicht als Feind sehen
Oft habe ich den Eindruck, dass viele Menschen die Kälte überhaupt nicht mögen oder sogar verteufeln, und am liebsten den gesamten Winter in eine warme Gegend auswandern würden. Das kann möglicherweise daran liegen, dass wir durch die wohltemperierten, einfach heizbaren Räume immer weniger Erfahrungen mit der Kälte machen, und dadurch die gefühlte „Gefahr“ größer einschätzen als sie ist.
Hattest du als Kind vielleicht die Erfahrung, dass du stundenlang im Schnee gespielt hast, weil es einfach so lustig war, und du die Zeit völlig vergessen hast? Erst nach Stunden bist du wieder hinein gegangen, und hast dann erst gemerkt, dass dir deine Wangen und auch teilweise Extremitäten fast eingefroren sind. Es war aber keine bewusst negative Erfahrung, draußen zu spielen.
Wann war es also, dass wir damit negative Assoziationen entwickelt haben, und dadurch die Kälte immer mehr vermieden haben, was den negativen Bezug nur noch verstärkt hat?
Fazit
Es gibt viele Möglichkeiten, mit der Kälte umzugehen. Ich persönlich mag die Kälte, und fühle mich ganz besonders lebendig, wenn ich mich kalt dusche, oder an einem frierend kalten Tag einen Spaziergang im Wald mache, wo die Nasenhaare bei jedem einatmen einfrieren. Nur um beim nächsten ausatmen wieder aufzutauen. Ich bin immer wieder begeistert von anderen Möglichkeiten, wie man mit der Kälte so umgehen kann, dass sie zum Freund und Begleiter wird, und ich mich durch die Kälte nicht in meinen Handlungen eingeschränkt fühle.