Der neue E-Scooter von unu mit noch mehr Stauraum / Fotocredit: unu
Der neue E-Scooter von unu mit noch mehr Stauraum / Fotocredit: unu
Der Hype um den E-Roller hält an. Ein bekannter Anbieter in deutschen Städten ist unu. Was macht die Marke so beliebt und wie geht es für sie in Zukunft weiter? Ein Itnerview mit den Gründern.
Dieser Artikel wurde am 7. Oktober 2019 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Motorroller sind im Stadtbild nichts Neues. E-Roller hingegen tauchen erst in den letzten Jahren immer mehr und mehr auf. In der energieleben-Serie “Unterwegs mit Elektromobilität” erklärt Lisa Haider warum sie so gerne mit einem E-Roller in der Stadt herumflitzt. Der Roller ihrer Wahl? Ein unu.

Um das junge Unternehmen unu besser kennenzulernen und herauszufinden, ob ihr Ansatz einer nachhaltigen Mobilitätslösung entspricht, haben wir die Gründer zum Interview gebeten.

 

Die Planung des neuen Designs bis ins kleinste Detail / Fotocredit: unu
Die Planung des neuen Designs bis ins kleinste Detail / Fotocredit: unu

 

Wie entstand die Idee zu unu? Warum wolltet ihr jungen Unternehmer einen neuen E-Roller auf den Markt bringen?

unu Co-Founder und CXO, Elias Atahi: „Die Idee zu unu kam uns während eines Studienaufenthalts in Asien. Fasziniert von den vielfältigen Möglichkeiten von Städten bemerkten wir gleichzeitig, wie sehr Menschen durch Mobilität eingeschränkt sind. Um diese Lücke zwischen Mensch und Stadtleben zu schließen, gründeten wir unu. 2014 brachten wir die erste Produktgeneration auf den Markt: den unu Scooter Classic – einen bezahlbaren und TÜV-zertifizierten Elektroroller, der mit seinen zwei portablen Akkus bis zu 100 km Reichweite hat. Mit über 10.000 elektrisch angetriebenen Rollern ist unu heute Marktführer an verkauften E-Rollern in Deutschland. 2019 haben wir die zweite Produktgeneration gelauncht: ein elektrischer, vernetzter E-Scooter.“

 

Der Fokus von unu liegt eindeutig im urbanen Raum. Funktioniert das Konzept eigentlich nur in der Stadt so gut oder könnte sich unu vorstellen auch in den ländlichen Raum zu gehen?

unu Co-Founder und CEO, Pascal Blum: „Kurz mit Freunden im Lieblingscafé treffen oder die neueste Ausstellung eines Künstlerkollektivs besuchen – Städte bieten schon immer viel Potenzial, das erlebt werden möchte. Wir haben unu mit der Vision gegründet, allen Menschen den Zugang zum vollen Potenzial unserer Städte zu ermöglichen. Deshalb haben wir uns entschlossen, die besten Mobilitätslösungen zu entwickeln, die unsere Kunden mit deren Stadt verbindet. Unsere Mobilitätslösungen sollen bezahlbar, schnell, mühelos, sauber und ansprechend sein. Aber auch der ländliche Raum ist für uns ein wichtiger Markt, den wir natürlich berücksichtigen.

Gemeinsam ans Ziel kommen. Eine Aufgabe, die nicht nur innerhalb unseres Unternehmens, sondern auch außerhalb gelebt wird. So ist uns die persönliche Betreuung des Kunden sehr wichtig. Im Vergleich zu anderen Mobilitätsunternehmen gibt es bei unu keine Händler, sondern sogenannte Pioniere. Das sind innovative und engagierte Leute in den einzelnen Städten, die täglich auf ihrem E-Roller unterwegs sind und für kostenlose Testfahren zur Verfügung stehen. Um sich selbst mit den smarten Flitzern vertraut zu machen reicht eine kurze Anmeldung, die online innerhalb einer Minute erledigt ist. So steht beispielsweise die Markenbotschafterin & Pionierin Luzie in Wien für alle Interessierten bereit, um jede Frage rund um die unu-Roller zu beantworten. Pioniere in Graz und weitere in Salzburg, Innsbruck, Linz und Co. folgen in Kürze – sodass für alle Städte und für den ländlichen Raum Österreichs für den richtigen Drive gesorgt wird.“

 

In Hinblick auf Nachhaltigkeit und den Anspruch „saubere Mobilität“ anzubieten, welche Kriterien der Ressourcenschonung und des Umweltschutzes erfüllt unu in der Produktion?

unu Co-Founder und COO, Mathieu Caudal: „Wir produzieren in China, wo Elektromobilität schon weiter verbreitet ist als in Deutschland und deshalb eine größere Bedeutung hat. So haben auch die Hersteller dort eine besonders ausgeprägte Kenntnis in diesem Bereich. Vor dem Hintergrund der langjährigen lokalen Erfahrung qualifizierte sich das Land als idealer Produktionsort.

Bevor wir uns auf einen Partner vor Ort festgelegt haben, haben wir umfassende Audits durchgeführt, um sicherzugehen dass hohe Sozial- und Umweltstandards erfüllt werden. So bezieht unsere Produktionsstätte in Zhuhai beispielsweise ihren eigenen Strom, der von umweltfreundlichen Solarpanels auf dem Dach des Werks bezogen wird. Um sicherzugehen, dass sowohl die Abläufe und Arbeitsbedingungen während der Herstellung, sowie die Produktqualität den unu Standards entsprechen, haben wir eigene Mitarbeiter die in Vollzeit vor Ort arbeiten.

 

Die Batterie der unu-Scooter / Fotocredit: unu
Die Batterie der unu-Scooter / Fotocredit: unu

 

Bei Diskussion zur E-Mobilität kommt immer die schwierige Entsorgung der Akkus zur Sprache. Wie geht unu mit dieser Thematik um?

unu Co-Founder und CXO, Elias Atahi: „Unsere gebrauchten unu Elektroroller Akkus werden in Zusammenarbeit mit GRS Batterien recycelt oder als Energiespeicher für regenerative Energie-Anlagen verwendet. So können Städte auch langfristig von unu profitieren.“

 

Der nächste Schritt ist „Mobilität als Service“ anzubieten. Der neue unu-Scooter hat auch schon die ersten integrierten Funktionen, um Sharing zu erleichtern. Wird es auch einmal eine unu Scooter-Sharing-Plattform in den Städten geben?

unu Co-Founder und CEO, Pascal Blum: “Die integrierten Smart Features im neuen unu Scooter ermöglichen zum einen das Microsharing, also die Vernetzung im kleinen Kreis – beispielsweise mit Freunden, Familie oder Kollegen. Doch das ist erst der Anfang. Der unu-Scooter wird Startpunkt für ein urbanes Mobilitätssystem nach dem Sharing-Prinzip. Wir werden den Roller als Flotte für Sharing-Partner anbieten und beginnen noch in diesem Jahr mit der ersten Partnerschaft in den Niederlanden. Auch planen wir gerade weitere Partnerschaften in Frankreich und Spanien. Dabei werden wir allerdings nicht selbst zum Anbieter, sondern stellen den Partnern neben unserer Hardware noch die Software zur Verfügung, um Flotten zu managen und alle Prozesse rund um das Sharing abzuwickeln – so dass diese direkt startklar sind.”

 

Seit kurzem gibt es einen ganz neuen unu-Scooter. Was unterscheidet diesen zu den Vorgänger-Modellen?

unu Co-Founder und COO, Mathieu Caudal: „Mit dem unu Scooter Classic haben wir Elektromobilität erfolgreich der breiten Masse zugänglich gemacht. Mit unserem neuen E-Roller bringen wir die zweite Produktgeneration des vernetzten, elektrischen Fahrzeugs auf den Markt, das für Mobilitätsdienste verwendet werden kann. Der neue unu Scooter bietet mehr Platz für zwei Personen und verfügt über einen größeren Stauraum, in dem 2 Batterien & 2 Helme im Helmfach gleichzeitig Platz haben. Der Roller bietet mit eigener App und integriertem Display neuartige Smart Features, wie Navigation, Diebstahlschutz und digitales Key Sharing. Diese können optional und kostenlos vom Kunden aktiviert werden und sind dank Over-the-Air Updates zusammen mit weiteren Features Schritt für Schritt verfügbar.”

 

Der neue in Black Matte / Fotocredit: unu
Der neue in Black Matte / Fotocredit: unu