Zirkeltraining ist ein Label, das Upcycling auf ein ganz anderes Level stellt. Aus alten Turnmatten und Geräten werden Handtaschen und andere Accessoires hergestellt. In Österreich werden die ausgefallenen Unikate durch Kerstin Liedtke vertrieben.
Dieser Artikel wurde am 15. Januar 2019 veröffentlicht
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Um die Entstehungsgeschichte von Zirkeltraining rankt sich ein Mythos. Da ist etwa die eine Version, in der Gründer Bernd Dörr ganz zufällig im Hinterhof auf dem Weg zu seinem Ersatzteilhändler ausrangierte Turnmatten sowie das Leder eines Turnkastendeckels fand. Diese hatte der Reparaturbetrieb für Sporthallengeräte als Müll aussortiert. In einer anderen Version hatte direkt neben dem Geschäft des Duisburgers ein Sattler seine Werkstatt. So sei Bernd zu den Materialien gekommen.

Was sicher ist: Der heute 52-Jährige gründete das Label im Jahre 2007 – der Beginn einer Erfolgsgeschichte.

Ab in den Turnsaal

Bei jedem einzelnen Stück aus Bernds Kollektion handelt es sich um ein handgefertigtes Unikat mit viel Liebe zum Detail und einer – im wahrsten Sinne des Wortes – schweißtreibenden Geschichte. Zirkeltraining ist eine Hommage an den Sportunterricht, an die Schulzeit, an die besten Freunde von früher aber auch ans Upcycling, an die Nachhaltigkeit und daran, dass jeder eine zweite Chance verdient – selbst Turngeräte und Matten.

Taschen mit schweißreibendem Vorleben. -Photocredit: Lisa Radda
Taschen mit schweißreibendem Vorleben. -Photocredit: Lisa Radda

Gemeinsam mit Markus Kreykenbohm hat Dörr ein stimmiges Gesamtkonzept kreiert, das sein Unternehmen mittlerweile zur Kultmarke gemacht hat. „Jedes Modell hat einen Namen aus der Turnwelt – vom Bock bis zur Hechtrolle über den Handstand ist alles dabei“, erklärt Kerstin Liedtke, Inhaberin von MACH&WERK, die für den Vertrieb von Zirkeltraining in Österreich zuständig ist. „Bernd ist unser Turnpapa. Wenn er auf Messen auftritt, dann ist das kein normaler Stand, sondern ein Turnsaal. Alleine daher schon sehenswert.“

Untypische Stoffe für tolle Taschen

Zirkeltraining ist weder Bernds erstes, noch sein einziges Taschenlabel. Unter dem Namen Kultbag vertreibt er seine anderen Kreationen. Der rote Faden: ungewöhnliche Materialien. Für Kultbag fertigt Bernd Taschen aus alten LKW-Planen. Aber auch Müllsäcke, die zu neuen Stoffen gewebt werden, sind vor ihm nicht sicher.

 Auch Kerstin Liedtke selbst vertreibt die Taschen nicht nur, sondern legt auch gerne mal selbst Hand an die Nähmaschine. Aus Papier und Altkleiderstoffen näht sie Taschen und Accessoires, immer mit einem kleinen Schmäh, einem Augenzwinkern. Für sie ist es wichtig, dass es ihr ihr Job Spaß macht und, dass andere eine Freude an ihren Sachen haben.

Kerstin Liedkte ist für den Vertrieb in Österreich zuständig. Wir haben sie auf WearFair +mehr getroffen. -Photocredit: Lisa Radda
Kerstin Liedkte ist für den Vertrieb in Österreich zuständig. Wir haben sie auf WearFair +mehr getroffen. -Photocredit: Lisa Radda

 Das ist auch der Grund, wieso sie Zirkeltraining in Österreich vertreibt, die Sachen gefallen ihr, sie steht dahinter. „Ich würde selbst nie etwas verkaufen, von dem ich glaube, dass es nicht das richtige ist.“, sagt die gelernte Videodesignerin. Seit sieben Jahren vertreibt sie nun die Taschen – als ihr zweites Standbein. „Im Vertrieb hat man den Vorteil, dass man sich nicht zu 100% festlegen muss. Mein Geschäft hatte von Anfang an nur einen Tag die Woche offen. So kann ich meinen Kunden und Kundinnen den besten Service bieten. Ich habe immer Spaß an der Sache. Das ist das Geheimnis, wieso es mich immer noch gibt.“, sagt sie.

Zirkeltraining in Österreich

In Österreich können die ausgefallenen Unikate mit Vorleben bei Kerstin Liedtke erstanden werden. Ihr Schauraum befindet sich in der Markgraf Rüdiger Straße 5 im 15. Bezirk in Wien.

Öffnungszeiten sind Mittwoch von 14:00 – 19:00 Uhr oder unter telefonischer Terminvereinbarung (+43 676 55 610 70)

Quellen:
Angetreten, Zirkeltraining! In: lokalkompass.de 

Taschen aus Turnmatten In: welt.de