Auf der Isle of Man, am Sartfell Mountain steht seit kurzem ein Haus, das sich harmonisch in die hügelige Umgebung einfügt. Die Trockensteinmauern, die teilweise in den Hang hineingebaut sind lassen es beinahe aussehen, als wäre dieses Haus schon immer hier gewesen, als wäre es ein natürlicher Teil der Landschaft. Es war der Wunsch der Eigentümer des Hauses, die ursprüngliche Landschaft, in die zu einem früheren Zeitpunkt bereits eingegriffen wurde, wiederherzustellen, das neue Haus harmonisch einzufügen und auch die Biodiversität zu fördern. Sartfell Retreat, wie das Gebäude nun genannt wird, ist das Ergebnis jahrelanger Forschung und Planung des Londoner Architekturbüros Foster Lomas und der Eigentümer.
Wo Sartfell Retreat steht, gab es bereits ein Gebäude, welches bei den Einheimischen als Cloud 9 bekannt ist. Cloud 9 wurde innen wie außen komplett renoviert und beide Gebäude wurden mit einem gläsernen Durchgang verbunden. Das neue Gebäude zeichnet sich wie schon erwähnt durch eine Trockensteinmauer aus, welche aus Steinen besteht, die größtenteils bei Grabungsarbeiten für den Bau des Hauses und beim Ausheben eines kleinen Sees am Grundstück gesammelt wurden. Die Ritzen zwischen den Steinen der Außenmauer bietet verschiedenen Tieren und Pflanzen Wohnraum. Im Inneren wird diese grobe äußere Struktur glattem, geschliffenem Beton gegenübergestellt. In die bis zu 620 Millimeter dicken Außenmauern sind Fensterbänder eingelassen, die auch in der dunkleren Jahreszeit viel Tageslicht ins Haus lassen und den Blick auf die umliegende Natur freigeben.
Eine Treppe aus perforiertem Metall, die alle drei Ebenen des Hauses verbindet, dient gleichzeitig als Lüftungsschacht. Das begrünte Dach, die dicken Steinwänden, die dreifachverglasten Fenster und die teilweise in den Hang hineinversetzte Bauweise bringen deutliche thermale Vorteile. Diese, kombiniert mit der Lüftungstreppe, haben es ermöglicht, dass das Haus CO2-neutral ist und auch eine entsprechende Zertifizierung erhalten hat.
Bei der Planung und dem Bau von Sartfell Retreat wurde darauf geachtet, die ursprüngliche Landschaft zu erhalten beziehungsweise wiederherzustellen, da bereits früher Eingriffe in diese stattgefunden hatten. Außerdem will man Fauna und Flora Lebensraum bieten und so die Biodiversität der Gegend fördern. Die Besitzer wollen ihr kleines Naturparadies aber nicht ganz für sich allein haben, sondern planen auch noch ein Besucher- und Informationszentrum, sowie ein Künstleratelier. Beide Erweiterungen sollen ebenfalls von Foster Lomas umgesetzt werden.
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Bild: Foster Lomas