Dieser kleine Nanogenerator kommt ohne Rotoren aus und kann mit minimalen Windstärken bereits Energie erzeugen.
Dieser Artikel wurde am 17. November 2020 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Windenergie ist auf dem Vormarsch. Weltweit wird immer mehr nachhaltige Energie mit Windrädern erzeugt, doch um eine solches anzutreiben, muss der Wind eine gewisse Stärke haben. Vor allem an Land ist er oft zu schwach um die Turbinen in Gang zu setzen und Energie zu generieren. Doch im September dieses Jahres haben chinesische Forscher eine neue Methode zur Energiegewinnung aus Wind vorgestellt, die schon mit leichten Brisen funktioniert. Dabei handelt es sich um ein kleines effizientes System, welches nicht mit herkömmlichen Turbinen konkurrieren soll, sondern dort eingesetzt wird, wo diese wenig effizient wären. Es könnte sogar mit tragbaren Geräten gekoppelt werden, denn es ist so klein und leicht, dass man es immer mittragen könnte, außerdem reicht schon der Luftzug, der entsteht wenn man schnell geht, aus um es zu betreiben.

Das kleine Gerät vom Team um Ya Yang vom Beijing Institute of Nanoenergy and Nanosystems, an der Chinese Academy of Sciences, ist rein technisch betrachtet keine Turbine, sondern ein Nanogenerator, der aus zwei Plastikstreifen in einer Röhre besteht, welche zu flattern beginnen und zusammenklatschen, sobald Luft durch die Röhre strömt. Wenn sich die beiden Plastikstreifen wieder auseinander bewegen entsteht elektrische Spannung, genau wie wenn man einen Luftballon an seinen Haaren reibt, ihn dann wegzieht und die Haare dann dem Luftballon folgend in die Höhe stehen. Die entstandene Energie kann dann gespeichert werden.

https://www.cell.com/cell-reports-physical-science/fulltext/S2666-3864(20)30222-8

Schon bei Windstärken von nur 1,6 Metern in der Sekunde funktioniert der Nanogenerator, am besten arbeitet er allerdings bei Windstärken zwischen 4 und 8 Metern in der Sekunde, denn bei dieser Stärke schwingen die beiden Plastikstreifen synchron. Der Wirkungsgrad des Minigenerators liegt bei 3,23 Prozent, was deutlich höher ist, als bei anderen Kleinanlagen, die Energie aus Wind erzeugen. In der momentanen Form kann der Nanogenerator etwa 100 LED Lampen oder Temperatursensoren betreiben. In der Zukunft wollen die chinesischen Forscher auch eine größere, kraftvollere Version davon entwickeln, diese soll bis zu 1.000 Watt produzieren können und könnte dann an Orten aufgestellt werden, wo herkömmliche Turbinen nicht aufgestellt werden können, zum Beispiel auf Gebäuden, im Gebirge oder an Orten wo Rotoren einfach stören würden.


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