Die Weltbevölkerung wächst stetig, bis 2050 sollen es rund neun Milliarden Menschen sein. Wie kann man diese alle mit genügend Nahrungsmitteln versorgen, ohne dabei mehr Energie und Wasser zu verbrauchen? Wie kann die Landwirtschaft mehr produzieren, ohne dabei die Umwelt mehr zu belasten, als dies ohnehin schon der Fall ist? Viele meinen Nanotechnologie kann dabei helfen.
Mit Nanotechnologie kann man etwa Nanopartikel aus natürlichen Düngern (zum Beispiel aus Zink) herstellen und diese ganz präzise dort aufbringen wo der Dünger wirklich gebraucht wird. So spart man Düngemittel, was wiederum bedeutet, dass man Energie spart, da Düngemittel in der Herstellung sehr energieintensiv sind. Außerdem geht bei herkömmlichen Düngemethoden – Bodendüngung, Bewässerung mit Flüssigdünger – viel Dünger verloren, da er sich im Boden mit anderen Stoffen verbindet und nicht für die Pflanzen zur Verfügung steht oder mit dem nächsten Regen einfach weggewaschen wird.
Bringt man eine Lösung aus Zinknanopartikeln und Wasser direkt auf die Blätter von Pflanzen auf, wachsen diese schneller, der Prozess der Photosynthese läuft schneller ab und sie sind in der Lage mehr Nährstoffe aufzunehmen. Die Zinklösung führt auch dazu, dass die Gewächse den im Boden natürlich vorhandenen Phosphor besser aufnehmen können und eine zusätzliche Düngung mit Phosphor nicht nötig ist. In der Theorie klingt dies ja ganz gut, doch wie sieht es in der Praxis aus? Wie sicher sind diese Methoden? Welche Auswirkungen können sie auf die menschliche Gesundheit und auch die Natur haben?
Die Forschung zu Nanotechnologie in der Landwirtschaft befindet sich derzeit noch in den Anfangsstadien. Wie diese Technologie wirklich risikofrei in der Nahrungsmittelproduktion angewendet werden kann, muss erst noch genauer untersucht werden. Es ist wichtig zu klären, welchen Einfluss Nanopartikel auf unsere Gesundheit und den Naturkreislauf haben können. Größe, Form, Löslichkeit, Beschaffenheit des Materials sowie Dosis sind wichtige Faktoren, um zu beurteilen wie Nanopartikel im menschlichen Körper agieren und ob sie für den Konsum und die Umwelt sicher sind. Auch die Art der Herstellung muss noch genauer untersucht werden, sodass die Produktion von Nanopartikeln kein Risiko für die Umwelt darstellen.
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Bild: Michael Heinrich