Fotocredit: Pixabay/markusspiske
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Saisonal und regional ist am besten? Warum dann nicht direkt das eigene Gemüse auf dem eigenen Balkon ernten? Hier zeigen wir dir, wie das kleine Einmaleins des Urban Gardenings aussieht.
Dieser Artikel wurde am 7. Januar 2021 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Gemüse selbst anzubauen ist eine Wohltat für Körper und Seele und liegt total im Trend. Nicht nur, dass du genau weißt, woher deine Ernte kommt, wie sie gedüngt oder gepflegt wurde, das Gefühl, dass du beim Ernten hast, ist einfach wunderbar. Außerdem ist es ein wundervolles Mittel, um Stressabbau zu fördern. Viele Studien belegen, wie wohltuend sich Gartenarbeit auf unseren Organismus auswirkt. 

“Urban Gardening” braucht auch gar nicht viel, du brauchst dafür keinen großen Garten oder gar ein Feld. Es muss dazu auch kein riesiger Aufwand betrieben werden, denn unsere heimischen Wintergemüsesorten lassen sich auf deinem Balkon anbauen. 

Fotocredit: Pixabay/MabelAmber
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URBAN GARDENING AUF DEM BALKON

Nicht alle Pflanzen wachsen gut in begrenzten Gefäßen, das muss vorab gesagt werden. Auch der Anspruch an die Bodentiefe ist von Gemüse zu Gemüse verschieden. Blattgemüse und Spinat beispielsweise mögen es relativ oberflächlich.

Karotten, Grünkohl oder Pastinaken hingegen haben da schon andere Ansprüche und möchten mehr in die Tiefe gehen. Schließlich brauchen sie ausreichend Platz für ihre langen Wurzeln. 
Der wichtigste Faktor jedoch ist Licht. Auch in der kalten Jahreszeit sollten alle Gemüse so stehen, dass sie genügend davon erhaschen. Trotz Wintersonne sollte der Balkon auch ab und zu etwas Wärme abbekommen, damit das Gemüse optimal wachsen und gedeihen kann. 

DIE 5 WICHTIGSTEN TIPPS FÜR DEN BALKON ANBAU

1-Welche Ausrüstung brauche ich? 

Handschuhe, um dich vor der Kälte zu schützen. Am besten du nimmst direkt Gartenhandschuhe, die auch etwas schmutzig werden dürfen, wenn du in der Erde gräbst. Eine Giesskanne ist hilfreich, um zielgenau zu bewässern. Außerdem eignet sie sich super, um darin Regen- oder Schneewasser aufzufangen, wenn du sie draußen stehen lässt. Das mögen unsere Pflänzchen nämlich lieber als das Wasser aus der Leitung. 
Eine Schaufel und eine Harke sind nie verkehrt, damit kannst du Unkraut jäten und dein Beet auf dem Balkon umgraben. Hier brauchst du keinen Spaten oder große Utensilien, die Mini-Version ist jeweils schon ausreichend. 

Fotocredit: Pixabay/HOerwin56
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2-Wann sollte ich pflanzen? 

Ob du mit der Aussaat eher schnell machen solltest, kommt darauf an, wie lange das Gemüse bis zur Ernte braucht und auch wie kälteempfindlich es ist. Grundsätzlich orientiert man sich beim Anbau von Wintergemüsesorten am Zeitpunkt des ersten Frosts. 
Den findest du am besten über den Wetterdienst im Internet heraus. Wenn dein Pflänzchen zum Zeitpunkt des ersten Frosts nämlich noch nicht stark genug ist, kann es passieren, dass es dir eingeht. 

Als Anhaltspunkt kannst du nehmen, dass schnellwachsendes Gemüse etwa 6 Wochen vorher, mittlelschnelles etwa zwei bis zweieinhalb Monate und langsam wachsendes sogar mindestens 3 Monate vorher angebaut werden sollte. 
Allerdings ist hier auch festzuhalten, dass unser Gemüse auf dem Balkon weitaus besser geschützt ist, als in freier Wildbahn und wir hier auch mal ein Auge zudrücken können. 

3-Wie schütze ich meine Pflänzchen vor Kälte? 

Hier ist definitiv der richtige Standort entscheidend. Denn auch auf unserem Balkon können Wind und Wetter unseren Pflanzen so richtig zusetzen. Kübel oder Hochbeete sollten möglichst an der Hauswand stehen und windgeschützt sein. 
Je nach Platz eignet sich auch ein kleines Gewächshaus oder ein Hochbeet mit Deckel. Lochfolie oder Gartenvlies sind beides gute Helfer in diesen Belangen.

Die Lochfolie schützt empfindliches Gemüse vor Regengüssen und hält auch den Wind etwas ab. Dazu speichert sie Wärme und lässt auch Licht an unsere Pflanzen kommen. 
Das Gartenvlies bietet optimalen Schutz vor Frost; das Gewebe aus Kunstfasern ist luftdurchlässig und hält die Wärme im Beet. Besonders bei Wurzelgemüse oder auf Kohlpflanzen verhindert es, dass die Wurzeln abfrieren. 

Fotocredit: Pixabay/titosoft
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4-Pflege und Dünger? 

Giessen musst du im Winter eher selten. Durch die feuchte Luft und Regen ist hier meist eh ausreichend Feuchtigkeit vorhanden. In einem trockenen Winter reicht es, 2 Mal im Monat zur Giesskanne zu greifen. Beginnt die Erde auszutrocknen, ist es wichtig, an einem warmen Vormittag zu gießen. So hat das Wasser genügend Zeit, um in den Boden zu sickern und die Blätter können vor der Nacht noch trocknen, damit sie nicht frieren. 

Damit der Nährstoffbedarf im Winter gedeckt ist, benötigt das Gemüse etwa alle zwei Wochen Dünger. Je nach Sorte (Schwach-, Mittel- oder Starkzehrer) ist die Menge hier unterschiedlich. Hier kannst du dich beispielsweise beim Gärtner deines Vertrauens beraten lassen, welcher Dünger sich wofür am besten eignet. 

5-Wann ernte ich und wie erkenne ich, was reif ist? 

Die richtige Zeit für die Ernte ist am Nachmittag. Hier ist der Gehalt von Nitrat im Gemüse am niedrigsten, an Aromen und Vitaminen ist der Gehalt besonders hoch. 
Bei den meisten Salat- und Kohlsorten erkennen wir den Reife- und Erntezeitpunkt an der Größe und Farbe. Doch auch hier, kannst du versuchen die jüngeren Blätter zu probieren, die oft zarter und feiner sind. Mangold beispielsweise schmeckt hervorragend im Salat, wenn du ihn noch klein erntest. 

Bei Radieschen und Kohlrabi gilt auch eher, dass sie im jungen Stadium geerntet werden. Hier besteht sonst die Gefahr, dass sie holzig werden. 
Ein guter Tipp zum Beginnen sind Wintersalate wie Asiasalat oder Rucola. Die wachsen immer wieder nach und du hast lange etwas von der Ernte. 

Fotocredit: Pixabay/Pezibear
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