Zika-Virus
Zika-Virus
Was man über das Zika-Virus wissen sollte.
Dieser Artikel wurde am 10. Februar 2016 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Das Zika-Virus breitet sich in  Südamerika, besonders in Brasilien, rasend schnell aus. Erste Fälle sind auch schon in Österreich und Deutschland gemeldet. Reisende bringen die Infektionskrankheit als unfreiwilliges “Gepäck” mit. Gleichzeitig ist bekannt, dass sich Infektionskrankheiten übertragende Insekten aus wärmeren Gefilden wegen des Klimawandels immer mehr in Europa ausbreiten. Die Frage ist naheliegend: Kann es auch hier zu einer Ausbreitung des Zika-Virus kommen?

Das Zika-Virus – von Affen, Mücken und Menschen

Das Zika-Virus wurde erstmals 1947 bei einem Affen im Zikawald (Uganda) isoliert. Größere Ausbrüche bei Menschen wurden bisher 2007 in Mikronesien und seit 2013 auch in anderen pazifischen Inselstaaten beobachtet. Man vermutet, dass Reisende aus diesen Ländern den Erreger 2014 zur Fußball-WM mit einschleppten.

Übertragen wird das Zika-Virus nach bisherigem Kenntnisstand von einer Mücke der Art Aedes aegypti. Diese Art kommt in Österreich und Deutschland nicht vor. Hier gibt es jedoch durch den Klimawandel bereits die wärmeliebende Art Aedes albopictus (asiatische Tigermnücke). Theoretisch könnte sie das Virus ebenfalls übertragen. Dies ist jedoch noch nicht gesichert.

Eine Übertragung des Zika-Virus von Mensch zu Mensch spielt wohl keine große Rolle. Laut Robert Koch Institut gibt es bisher nur zwei Fälle, in denen von einer sexuellen Übertragung berichtet wurde. Eine Weitergabe über die Muttermilch konnte bisher nicht nachgewiesen werden.

Symptome und Verlauf der Zikavirus-Infektion

Die Symptome einer Infektion durch das Zika-Virus ähneln denen anderer von Mücken übertragenen Krankheiten, wie etwa dem Denguefieber, werden aber als wesentlich milder beschrieben. Dazu gehören etwa Hautausschlag, Kopfschmerzen, Gelenk- und Muskelschmerzen sowie Bindehautentzündung und Fieber. Die Symptome zeigen sich drei bis 12 Tage nach dem Stich, halten bis zu einer Woche an und müssen meist nicht im Krankenhaus behandelt werden.

Ein Großteil der Infektionen verläuft wohl ohne Symptome. In wenigen Fällen kann es allerdings zum Guillain-Barré-Syndrom kommen, bei dem entzündliche Reaktionen des peripheren Nervensystems auftreten. Todesfälle durch das Zika-Virus traten bisher nur vereinzelt bei Menschen mit schweren Vorerkrankungen auf. Der Mensch kann sich, anders als beim Denguefieber, nur einmal mit dem Zika-Virus infizieren. Danach ist er immun. Daher geht man davon aus, dass die Virusausbreitung nach einer Epidemie von selbst wieder zurückgeht.

Derzeit gibt es noch keinen Impfstoff gegen das Zika-Virus. Es werden bisher nur die Symptome mit Schmerzmitteln und fiebersenkenden Medikamenten behandelt.

Risiken für Schwangere durch das Zika-Virus?

Schwangere können das Virus auf das Ungeborene übertragen. Ein Zusammenhang zwischen dem Zika-Virus und einer direkten Schädigung des ungeborenen Kindes ist jedoch noch nicht gesichert. In früheren Ausbrüchen gab es keine auffällig erhöhte Rate an Gehirnveränderungen (Mikrozephalie, die Kinder werden mit einem zu kleinen Kopf geboren und es kommt zu schwerwiegenden neurologischen Störungen), wie sie beim derzeitigen Ausbruch berichtet werden.

In Brasilien gehen die Gesundheitsbehörden von 4.000 möglichen Fällen aus, die mit der Zikavirus-Infektion der Mutter in Zusammenhang stehen könnten, und in Französisch Polynesien berichtet man für die Jahre 2014/15 von einer ungewöhnlichen Häufung der Fälle von Mikrozephalie bei Neugeborenen.

Wahrscheinlichkeit der Ausbreitung hier eher gering

Unter der Voraussetzung, dass in unseren Breiten angesiedelte Mücken die biologische Fähigkeit haben, das Zika-Virus zu übertragen, und sie einen Infizierten, der das Virus von einer Reise mitgebracht hat, stechen, sind laut Experten auch hier vereinzelt Übertragungen möglich, vor allem in den Sommermonaten. Doch eine Epidemie, wie sie derzeit in Südamerika stattfindet, hält etwa Prof. Dr. Jan Felix Drexler, Experte am Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF), für sehr unwahrscheinlich. Die Häufigkeit von potentiellen Überträgermücken, wie die asiatische Tigermücke, sei hier einfach zu gering.

Weitere Informationen und Empfehlungen auf den Seiten des Robert Koch Instituts und des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF):

http://www.rki.de

http://www.dzif.de

Quellen
Zika-Viren: Könnten sie bald auch in Europa und Deutschland auftauchen? Deutsches Zentrum für Infektionsforschung. Pressemitteilung 29. Januar 2016. http://www.dzif.de/news_mediathek/news_pressemitteilungen/ansicht/detail/artikel/zika_viren_koennten_sie_bald_auch_in_europa_und_deutschland_auftauchen/ (zuletzt aufgerufen: 01. Februar 2016).
FAQs zum Zikavirus des Robert Koch Instituts, Stand 01. Februar 2016. http://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Zikavirus/Zikavirus-Infektionen.html;jsessionid=6153AF610CA0DA7C31EC4E88346133A3.2_cid290 (zuletzt aufgerufen: 01. Februar 2016).
Bildquelle: clipdealer.com