Dieser Artikel wurde am 23. April 2014 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!Zecken sind nicht nur extrem ekelhaft, sondern vor allem gefährlich. Doch das ist dem Klimawandel egal, und…
Dieser Artikel wurde am 23. April 2014 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Zecken sind nicht nur extrem ekelhaft, sondern vor allem gefährlich. Doch das ist dem Klimawandel egal, und so küsst er sie mit milden Temperaturen immer früher wach. Auf dem 2. Süddeutschen Zeckenkongress an der Universität Hohenheim berichten Forscher, dass erste FSME-Fälle in diesem Jahr bereits im Januar auftraten.

Zecken bereits ganzjährig aktiv

Bisher gaben die Blutsauger wenigstens von November bis Ende Februar Ruhe. Temperaturen von etwa 5 Grad erwecken ihre Lebensgeister. So trägt der Klimawandel dazu bei, dass Zecken zu ganzjährigen Besuchern werden. In den Zeckenstationen in ganz Deutschland wurde 2013 zumindest durchgehende Aktivität gemessen. Im letzten Jahr kam es mit 420 FSME-Erkrankungen zu einem wenig erfreulichen Rekord.

FSME und Borreliose durch Zecken

Zecken können über 50 Krankheiten übertragen. Die häufigsten sind die FSME (Hirnhautentzündung) und die Borreliose. In Risikogebieten liegt die Wahrscheinlichkeit der FSME durch einen Zeckenbiss bei 1:50 bis 1:100. Diese Krankheit wird durch ein Virus ausgelöst, gegen das man sich impfen lassen kann. Die Borreliose wird hingegen durch Bakterien verursacht, die mit einem Antibiotikum behandelt werden müssen. Da die Wahrscheinlichkeit einer Borreliose-Infektion steigt, je länger die Zecke saugt, sollte man diese so schnell wie möglich mit einer Zeckenzange, Zeckenkarte oder Pinzette entfernen.

Zecken sind Überlebenskünstler

Zecken sind wahre Überlebenskünstler. Sie können bis zu drei Jahre hungern. Einmal in die Wohnung geschleppt, können sie mehrere Tage überdauern. Im Gefrierfach bei minus acht Grad teilweise bis zu 24 Stunden. Erst unter minus 20 Grad werden sie zuverlässig getötet. In der Waschmaschine überstehen sie Vollwaschgänge bei 40 Grad; 60 Grad und der Trockner zwingen sie dann aber doch in die acht Knie.

Neue Krankheiten durch Zecken

Der Klimawandel lässt Zecken nicht nur aktiv werden, sondern trägt auch dazu bei, dass neue Zeckenarten in diesen Breiten überleben können – und mit ihnen neue Krankheitserreger. Die Amblyomma-Zecke beispielsweise hat mit dem Krim-Kongo-Fieber eine weitere lebensbedrohliche Krankheit im Gepäck. Die Braune Hundezecke und die Schafzecke ist häufig mit Bakterien infiziert, die beim Menschen Q-Fieber oder Fleckfieber auslösen können.

Zeckenverbreitung in Österreich

In Österreich, dem Land mit der höchsten Durchimpfungsrate, liegen die Hochrisikogebiete bisher vor allem in den Flussniederungen der Donau von Passau bis Linz, in der Wachau, St. Pölten und Wien bis zur slowakischen Grenze. Außerdem in Teilen von Kärnten, der Steiermark und des Burgenlandes, entlang der slowenischen und ungarischen Grenze. Neue Herde wurden in den letzten Jahren in Vorarlberg und Salzburg festgestellt.

Quellen:

https://www.uni-hohenheim.de/news/wissenschaftler-warnen-zecken-werden-zunehmend-auch-im-winter-aktiv-2

http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-17334-2014-03-14.html

http://www.zecken.de/gefahr-durch-zecken/fsme-verbreitung-in-europa-uebersicht-2/

http://www.zecken.de/news/article/klimawandel-bringt-neue-krankheiten-nach-deutschland/

Titelbild: diakona, “zecke”, CC-Lizenz (BY 2.0)

http://creativecommons.org/licenses/by/2.0/de/deed.de

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