Filme wie “We feed the world” oder “Frisch auf dem Müll” prangern die tägliche unfassbare Verschwendung von Lebensmittel an. Mehr als die Hälfte unserer Lebensmittel landet schon bevor sie überhaupt in den Handel oder in die privaten Haushalte im Müll.
Dieser Artikel wurde am 28. Februar 2012 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Lebensmittelverschwendung beginnt bei der Produktion, geht weiter im Handel und endet in den Haushalten.

  • Produktion: Karotte, Kartoffel, Salat & Co. Was zu klein, zu krumm oder sonstwie nicht perfekt ist wird sofort aussortiert. Der Konsument erwartet perfekte Ware in den Regalen.
  • Handel: Haltbarkeitsdatum, Verpackung oder Überschuss bei z.B. Brot etc. lassen einwandfreie Nahrungsmittel im Müll landen.
  • Haushalt: Oft wird viel mehr eingekauft, als wirklich benötigt wird. Ergebnis sind dann immer wieder nicht mehr benötigen, abgelaufenen Lebensmitteln in der Mülltonne.

EU gegen Lebensmittelverschwendung

In der Eu landet fast die Hälfte aller essbaren Lebensmittel im Abfall. Jeder EU-Bürger wirft geschätzte 179 Kilo an Lebensmittel pro Jahr weg, und das, obwohl 79 Millionen EU-Bürger (!) unter der Armutsgrenze leben. Abgeordneten der EU verlangen nun die Anzahl der Lebensmittel, die auf dem Müll landen, bis 2025 zu halbieren. Das Jahr 2014 soll zum Europäischen Jahr gegen Lebensmittelverschwendung ausgerufen werden.

Noch genießbar oder nicht?

Vielen Konsumenten ist gar nicht klar, was genau die beiden Angaben “Haltbar bis” und “Zu verbrachen bis” aussagen. Das Mindeshaltbarkeitsdatum (MDH) gibt jenes Datum an, bis zu dem das Lebensmittel mindestens seine Qualitätsansprüche erfüllen muss. Trotzdem ist es aber auch danach noch zum Verzehr geeignet. Die Angabe des Verbrauchsdatums gibt an, bis wann das Lebensmittel verwendet werden soll. Danach sollte es nicht mehr gegessen werden.

Natürlich sollte sich jeder Konsument auf seine eigenen Sinne verlassen und entscheiden, ob ein Lebensmittel noch gegessen werden kann oder nicht.

Lebensmittelverschwendung verhindern

Alle sind dafür Lebensmittelverschwendung einzudämmen. Die Frage ist nur, ob dann auch alle bereit dazu sind die Konsequenzen zu tragen. Zum Beispiel würde das Brotregal ab Nachmittag nicht mehr alle Sorten bieten und man bekommt vielleicht ein Brot, das am Vortag gebacken wurde. Oder die Gemüseabteilung wird erst wieder neu bestückt, bis auch die angeschlagenen Äpfel verkauft sind. Wie steht’s mit einer kaputten Verpackung? Würden Sie auch die eingedrückte Cornflakes-Schachtel in den Einkaufswagen legen?

Der Konsument möchte alles und jederzeit zur Auswahl haben. Auch eine halbe Stunde vor Ladenschluss. Und wir kaufen immer wieder viel zu viel ein. Also am besten selber bei der Nase nehmen und das eigene Kaufverhalten hinterfragen.

Gegen Lebensmittelverschwendung setzt sich z.B. auch die Wiener Tafel ein. Ehrenamtliche HelferInnen sammeln überschüssige, aber qualitativ einwandfreie Lebensmittel bei Produzenten und Supermärkten und geben diese an Bedürftige weiter.

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