Phosphor
Phosphor
Viele fossile Reserven sind erschöpft und Russland fällt derzeit als wichtiger Lieferant aus. So könnte Phosphordünger in Zukunft knapp werden. Doch es gibt Möglichkeiten das vorhandene Phosphor im Boden besser zu nützen.
Dieser Artikel wurde am 1. Juni 2022 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Phosphor als Dünger

Phosphor ist für Pflanzen ein unverzichtbarer Nährstoff. Im Boden ist Phosphor in gebundener Form vorhanden, doch diese sind für die Pflanzen leider kaum verfügbar. Deswegen bringen Landwirt:innen in der EU jedes Jahr ungefähr 2,6 Millionen Tonnen Phosphordünger aus. 

Doch die weltweit fossilen Phosphorreserven könnten in naher Zukunft erschöpft sein. Es eignet sich nämlich auch nur ein Teil der Vorkommen für die Produktion von Düngern, da ein Teil des Phosphatgesteins mit Schwermetallen verunreinigt ist. 

Eine Arbeitsgruppe aus Agrarökologen und Bodenkundlern der Hochschule UniLaSalle Beauvais in Frankreich hat nun herausgearbeitet, wie sich der Phosphor besser ausnutzen lässt.

Zwischenfrüchte als Dünger – diese Kulturen machen Nährstoffe verfügbar

Es kommt also immer mehr darauf an, die vorhandenen organischen Phosphatdünger besser zu verwerten. Dazu gibt es einige Möglichkeiten:

Bodendecker halten Wasser im Boden

Das Auswaschen von Nährstoffen, etwa durch Starkregen, ist einer der Gründe für geringe Phosphorverfügbarkeit im Boden. Landwirte können dies vermeiden, indem sie Bodendecker pflanzen. Besonders effektiv sind dabei jeden Pflanzen mit Feinwurzeln. Diese bewirken, dass der Boden viel Wasser speichert und nur langsam wieder freigibt. 

Diese Pflanzen machen Phosphor verfügbar

Manche Kulturpflanzen verbessern die Phosphorverfügbarkeit im Boden auch für andere Pflanzen. Besonders hervor sticht in dieser Kategorie die Lupine. Sie schließt mehr Phosphor in ihren Wurzeln ein, als sie selbst benötigt. 

Manche Pflanzen gehen auch Partnerschaften mit bestimmten Pilzen im Boden ein, die organische Moleküle ausscheiden und so den im Boden gebundenen Phosphor für die Pflanzen freisetzen. Dazu gehören ebenfalls die Lupinen, aber auch Ackerbohnen, Linsen und Gräser. (Alexandrinerklee, Rauhafer und Phacelia sind hingegen weniger attraktiv für die Pilze)

Auch einige Bodenbakterien helfen bei der Phosphormobilisierung. Sie besitzen spezielle Enzyme, welche organischen Phosphor mineralisieren können.

Lupinen als Zwischenpflanze
Photo von Manson Field auf Unsplash

Vielfalt hilft

Und auch in diesem Fall gilt: Vielfalt hilft! Eine Kombination verschiedener Zwischenfrüchte hilft am besten, die Phosphorverfügbarkeit zu verbessern. Vielfältige Fruchtfolgen und Untersaaten erfüllen einander ergänzende Funktionen. Die Pflanzen nehmen die freigesetzten Nährstoffe auf. Die mineralisierten Rückstände kommen anschließend der nachfolgenden Kultur zugute.

Gänzlich ersetzen lässt sich die organische beziehungsweise mineralische Phosphatdüngung (noch) nicht, aber durch die erwähnten Tipps lassen sich vorhandene Nährstoffe besser ausnutzen. 

Quellen:
Agrarheute.com, Johanna Fry, 20.04.2022, “Nährstoffe im Boden: Diese Kulturen machen Phosphor verfügbar