Dieser Artikel wurde am 20. Januar 2011 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!Eine unbemannte Drohne haben Studierende und Lehrende des Studiengangs „Luftfahrt/Aviation“ am FH Joanneum in Graz entwickelt und…
Dieser Artikel wurde am 20. Januar 2011 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

drohne1Eine unbemannte Drohne haben Studierende und Lehrende des Studiengangs „Luftfahrt/Aviation“ am FH Joanneum in Graz entwickelt und gebaut. Sie soll künftig helfen, Lawinenopfer aufzuspüren. Und ihr Antrieb funktioniert mit Solarenergie.

Eine Flügelspannweite von stattlichen sieben Metern hat die unbemannte Drohne JXP-S, die die FH Joanneum in Graz am Mittwoch, 19.1.2011 präsentierte. Eingesetzt werden soll sie aber nicht um zu zerstören, wie man mit dem Begriff „Drohne“ assoziieren würde, sondern vielmehr, um Menschenleben zu retten. Benannt ist sie nach dem Forschungsprojekt „Joanneum Xperminetal Platform“, in dem sie entstanden ist.

Witterungsunabhängig

Die Überlebenschancen von Lawienenopfern sinken rapide, je mehr Zeit vergeht, bis sie gefunden und ausgebuddelt werden. Jede Minute zählt. Ist es jedoch zu neblig oder zu dunkel, können Hubschrauber nur schlecht bis gar nicht ausschwärmen, um Verschüttete zu retten. Genau in solch einer Notsituation soll künftig die Drohne helfen. Sie wird von Akkumulatoren angetrieben, die über Solarzellen aufgeladen werden. Diese stammen übrigens von der burgenländischen Firma Blue Chip Energy. Bis zu einer Stunde kann das derzeitige Modell in der Luft bleiben. Egal, bei welchem Wetter. Die Daten, die die Drohne ermittelt, können an die Rettungskräfte weitergesendet werden.

Search and Rescue-Einsätze

Nicht nur Lawinenofper kann die Drohne auffinden. Auch bei Katastropheneinsätzen ist sie bestens geeignet, um die Lage abzuklären, bevor Hubschrauber und Einsatzfahrzeuge an den Ort des Geschehens geschickt werden. Auch in der Landwirtschaft könnte sie eingesetzt werden, um beispielsweise Weinstöcke vor Vögeln zu schützen. Und noch eine zivile Einsatzmöglichkeit ist denkbar. Über die eingebaute Kamera kann sie Luftaufnahmen von Abfahrtsrennen und Mountainbikeveranstaltungen liefern.

Leicht und luftig

Bei einer Flügelspannweite von sieben Metern bringt die Drohne gerade einmal 11,5 Kilo Leergewicht auf die Waage. Möglich ist dieses Fliegengewicht durch die Leichtbauweise aus Kohlefaser und Balsaholz, für die sich Studierende und Lehrende des Studiengangs „Luftfahrt/Aviation“ an der FH Joanneum entschieden haben. Für das Projekt, an dem alle Bereiche des Studiengangs eingebunden sind, hat die FH eigene Geräte angeschafft.

Über eine Software wird die Drohne gesteuert

Mittels einer eigens entwickelten Software und Autopiloten kann die Drohne gesteuert werden. Wegpunkte können bestimmt werden, die die Drohne anfliegen soll, und auch das Kommando zum Zurückfliegen wird per Computer gegeben. Über Batteriestatus und Schub lassen sich ebenfalls Informationen abrufen.

Lehre mit Praxisbezug

„Wie verstehen uns als Impulsgeber für die Wirtschaft“, sagt FH-Rektor Karl Peter Pfeiffer. „Unsere Universität für angewandte Wissenschaften wird durch solche Projekte ihrem Titel gerecht.“ Und auch die Studierenden freuen sich über den Praxisbezug. „Solche Projekte sind für uns besonders interessant, weil man endlich das umsetzen kann, was man in den Vorlesungen hört“, sagt Thomas Göbert, FH-Student im 5. Semester.

Video: Testflug auf dem Gelände hinter der FH Joanneum

httpv://www.youtube.com/watch?v=RZSIaeveEyw

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