Dieser Artikel wurde am 21. Januar 2011 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!Auch U-Bahn und Straßenbahn brauchen Strom und Gas, um voran zu kommen – es gibt aber Einsparungspotenzial.…
Dieser Artikel wurde am 21. Januar 2011 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Auch U-Bahn und Straßenbahn brauchen Strom und Gas, um voran zu kommen – es gibt aber Einsparungspotenzial.

Öffentliche Verkehrsmittel sind im Normalfall energieeffizienter als Autos: Busse, Bahnen & Co. befördern eine einzelne Person mit 50 bis 70 Prozent weniger Kraftstoff- beziehungsweise Energieeinsatz. Beispiel Wien: In der Bundeshauptstadt werden 35 Prozent aller Wege mit U-Bahnen, Bussen und Straßenbahnen zurückgelegt. Für 33 Prozent der Fahrten nutzen die Wiener Pkw & Co.

Das Verhältnis zwischen Öffis und Individualverkehr hält sich also ungefähr die Waage. Trotzdem sind die Emissionen des Individualverkehrs mit 2,7 Millionen Tonnen C02 pro Jahr mehr als zehnmal so hoch als jene des öffentlichen Verkehrs, bei rund 200.000 Tonnen C02 liegen.

Strom und Gas

Zu bedenken ist aber, dass auch öffentliche Verkehrsmittel Energie brauchen, um vorwärts zu kommen. Straßenbahnen sowie U-Bahnen werden mit Gleichstrom betrieben, die Busse in Wien sind mittlerweile auf Flüssiggas umgestellt. Gut ein Drittel des gesamten Energiebedarfs der Wiener Straßenbahnen fließt in Heizung, Kühlung und Lüftung, also in den Komfort der Fahrgäste.

Sparen in der Bim

Um hier mit dem Einsparen anzusetzen, wurde im März 2010 unter Führung der Technischen Universität Wien das Projekt „Ecotram“ ins Leben gerufen. Mittels Simulationsmodell soll herausgefunden werden, wie man durch eventuelle technische Umrüstungen die Energiebilanz verbessern kann.
Schon jetzt steht fest: Alleine im Bereich Heizung lassen sich pro Jahr und Fahrzeug voraussichtlich 100.000 Kilowattstunden (KWh) einsparen. Bei 300 Straßenbahnen wären das immerhin drei Millionen KWh beziehungsweise 600.000 Kilogramm C02.

Bremsenergie wird rückgespeist

Weitere Trends im öffentlichen Nahverkehr der Bundeshauptstadt: Für Gleisschmieranlagen sowie zur Warmwasserbereitung und Unterstützung der Heizung in einigen U-Bahnhöfen wird Sonnenenergie genutzt. Stationsräume werden im Sommer durch Edwärmenutzung gekühlt und im Winter geheizt. Auch die Wärme, die die Züge über ihre Klimaanlagen abgeben, wird genutzt. Bei bestimmten U-Bahn- und Straßenbahnwagen wird Bremsenergie rückgespeist, um diese noch einmal zum Fahren zu verwenden.

Die Wiener Stadtwerke veröffentlichen jährlich einen Nachhaltigkeitsbericht über die Aktivitäten des Konzerns.