Resteverwertung verlangt Kreativität in der Küche. Diese vier einfachen Rezepte gegen Lebensmittelverschwendung tun der Umwelt und der Geldtasche gut.

Jedes Jahr fallen in Österreich laut einer Studie des WWF rund 577 000 Tonnen vermeidbare Lebensmittelabfälle an. Allein 206 000 Tonnen davon entstehen auf Grund von schlechter Planung oder falscher Lagerung in den österreichischen Haushalten. Damit sind wir in unseren eigenen vier Wänden Spitzenreiter in der Lebensmittelverschwendung und lassen sogar Einzelhandel, Gastronomie und Produktion hinter uns. Es ist nicht einfach nur „schade“ um die kostbaren Lebensmittel. Denn die Lebensmittelproduktion verbraucht unglaublich viel an Ressourcen, wie Wasser, Strom und Anbaufläche. Außerdem müssen natürlich auch noch die Transportwege und die Verpackung mit einberechnet werden, die pro Lebensmittel aufgewendet werden. Überhaupt kann man enorm viel Geld einsparen, wenn man gewissenhaft plant, einkauft und kocht und somit weniger Lebensmittel wegwirft.

Wie man Gemüse und Obst richtig lagert wurde bereits ausführlich besprochen. Die Herausforderung ist es Lebensmittel zu verarbeiten, die nicht mehr ganz so schön aussehen, aber dennoch genießbar sind. Oder auch gekochte Reste von den Tagen zuvor in eine neue Mahlzeit zu verwandeln, wenn man sich davon schon satt gegessen hat. Daher kommen hier vier einfache Rezepte um Lebensmittelabfällen den Kampf an zu sagen:

Gekochte Hülsenfrüchte und gekochtes Getreide zu einer neuen Mahlzeit verwandeln

Sehr oft verschätzt man sich beim Kochen von Reis, Bohnen, Quinoa oder anderen Getreide oder Hülsenfrüchten. Am nächsten Tag ist oft nicht mehr genug übrig um alle im Haushalt satt zu bekommen, oder man hat sich daran schlicht und einfach schon satt gegessen. Sehr einfach kann man die Reste zu Laibchen oder Bällchen verarbeiten. Einfach ein Ei und etwas Mehl unter die Masse mischen und gut miteinander vermengen. Das Ganze funktioniert natürlich auch vegan mit nur einer gekochten Kartoffel. Das genaue Rezept dazu könnt ihr auf meinem Blog nach lesen. Unter die Masse kann man nach Lust und Laune auch noch Gemüse drunter mischen, wie Karotten, Erbsen oder Zucchini. Dann einfach in einer Pfanne raus braten und mit Salat oder als Burger-Patty servieren.

Was tun mit Gemüsesuppen-Reste oder generell nicht mehr ganz so schönem Gemüse?

Pürierte Gemüsesuppe eignet sich ganz hervorragend als Schlag (Sahne) -Ersatz und ist noch dazu um einiges gesünder als das Milchprodukt. Richtig gut passt die dickflüssige Suppe über ein paar dünn geschnittene Kartoffel als Kartoffel-Gratin ganz ohne Ei und Schlag. In das Gratin lassen sich übrigens auch ganz hervorragend Zucchini, Melanzani oder anderes Gemüse darunter mogeln. Die pürierte Suppe passt auch sehr gut als Sauce über Pasta, statt der üblichen Sahne-Sauce oder der amerikanischen Mac’n’CheeseMein Tipp: mit einer extra Portion Pfeffer schmeckt’s noch besser!

Aus braunen Bananen ein herrliches Dessert zaubern

Wer kennt es nicht? Zu viele Bananen gekauft, als man selbst essen könnte und dann werden die noch dazu so schnell braun. Aber bitte nicht weg werfen, auch wenn sie von außen nicht mehr so appetitlich aussehen! Bananen schälen, klein schneiden und über Nacht in die Gefriertruhe geben. Sind die Bananen gefroren, kann man sie einfach mit einem Schuss Milch (natürlich auch mit veganer Milch-Alternative) in den Mixer schmeißen und cremig mixen lassen. Und fertig ist die sogenannte Niceream. Wer es gerne ein bisschen süßer hätte, kann eine Dattel in den Mixer dazu geben. Ich liebe meine Nicecream mit Kakao und gebe einfach zwei Teelöffel Kakao-Pulver zu einer Banane in den Mixer dazu! Einfach herrlich! Außerdem kann man auch anderes Obst einfrieren und gemeinsam mit der Banane zu Nicecream verarbeiten.

Kleiner Tipp: Einfrieren geht auch ohne Plastikbeutel! Die Banane einfach in ein Geschirrtuch einwickeln, oder in einen großes verschließbares Glas geben. Ich verwende für meine Banenen zum Beispiel immer alte Gläser von Essiggurken.

Kürbiskerne selber rösten

Da nun auch bald wieder die Kürbis-Zeit beginnt, sollten wir mal drüber nach denken, wie viele Kürbiskerne jedes Jahr im Müll landen? Oh ja, ich denke das sind sehr viele. Dabei sind die nicht nur super gesund und reich an vielen Vitaminen und Eisen sondern eigen sich auch hervorragend als Snack für zwischendurch und schmecken einfach köstlich. Daher einfach: Kürbiskerne gut waschen und vom Fleisch befreien, nach Lust und Laune würzen und schließlich langsam im Ofen rösten. Eine genaue Anleitung findet ihr auch auf meinem Blog!

Fazit

Es gibt natürlich noch weitaus mehr Rezepte um Lebensmittel zu retten. Diese vier wenigen Rezepte sparen aber schon mal einiges an Müll in einem Haushalt ein und bringen noch dazu Abwechslung in die Küche. Lebensmittelverschwendung ist eines der großen Umweltprobleme unserer Zeit und daher sollten wir auf jeden Fall alle versuchen, diesen so gering wie möglich zu halten. Toller Nebeneffekt: Es spart nicht nur wertvolle Ressourcen, sondern auch Geld!

Quellen und mehr zu diesem Thema: