Eine audio-visuelle Installation in Frankreich hat die Besucher fasziniert. Untermalt von Musik bewegten sich LED-Rohre über den Köpfen schwebend durch den Raum.
Dieser Artikel wurde am 7. Mai 2014 veröffentlicht
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Vergangenen Dezember hingen 150 Rohre von der Decke des Hôtel de région in Lyon. Zuerst schienen sie unbeweglich zu sein und ergaben ein Bild eines leuchtenden blauen Diamants der über den Köpfen der Besucher in der Schwebe gehalten wird. Nach kurzer Zeit merkte man, dass sich die Rohre bewegten und ihre Farben wechselte. Synchron mit der Musik, begannen die LED-Lichter sich durch den Raum zu schieben wie eine Meereswelle. Die Installation namens GRID wurde für die Fête des Lumières von der Designergruppe Tetro gemeinsam mit Christopher Bauder erarbeitet. Mit der Unterstützung des Musikers Robert Henke verwandelten sie 50 schwebende Dreiecke in ein LED-Ballett.

httpv://www.youtube.com/watch?v=N4Xu32s9EZk

Die 150 LED-Rohre ergaben ein sich dynamisch veränderndes Gitter mit einer Gesamtlänge von 22 Metern. Die schwebenden Dreiecke bewegten sich rauf und runter, die Leuchtdioden folgten dem Rhythmus der Musik und tauchten die Besucher in ein Bad glänzender heller Farben. Bewegliche Objekte und lebhaftes Licht lösen direkt die Neugier des Menschen aus, erklärt Bauder. Bei GRID kommt noch der Sound dazu, der die Besucher in eine audio-visuelle Landschaft tauchen läßt. Die Musik wird live gespielt und ist auf die Bewegungen der Lichtrohre abgestimmt. Jeder Sound korreliert mit einem visuellen Impuls und einer Bewegung des Gebildes im Raum.

Musik ist Emotion

Die Technik mag kompliziert sein, aber der Effekt sind einfache menschliche Emotionen. Zwei Computer werden mit der entsprechenden Software ausgestattet, kommunizieren miteinander und stimmen sich aufeinander ab. Nachdem Musik und Lichter live kontrolliert werden, besteht jederzeit die Möglichkeit zu improvisieren. Das sich bewegende LED-Gebilde mag im Zentrum des Geschehens sein, aber die Musik trägt einen gewichtigen Teil zur Faszination bei. Ein Horrorfilm ohne Musik? Man würde sich nicht mehr fürchten. Die Musik lässt den Betrachter erst richtiggehend in die Lichterwelt eintauchen und die LED-Rohre werden zu einem pulsierenden Organ oder einem archaischen Tier.

Musik regt die Emotionen an, mechanische Bewegungen und Lichtveränderungen faszinieren das menschliche Auge. Beide Reize kommen dabei von Computern. Für Bauder ist das der springende Punkt von GRID: Maschinen sind Teil der natürlichen Umgebung geworden, unsere Realität entstammt einem Zusammenspiel von Natur und Technologie. Eine Sphäre kann ohne die anderen nicht bestehen.