Dieser Artikel wurde am 7. Mai 2014 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!Es gibt Neuigkeiten aus der Welt des Feinstaubs. Gleich zwei neue Studien wurden veröffentlicht. Bestätigt die eine…
Dieser Artikel wurde am 7. Mai 2014 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Es gibt Neuigkeiten aus der Welt des Feinstaubs. Gleich zwei neue Studien wurden veröffentlicht. Bestätigt die eine die Wirksamkeit von Umweltzonen, verkündet die andere: “Wer an der Hauptstraße lebt, stirbt womöglich früher”. Und was ist, wenn man an einer Hauptstraße in einer Umweltzone wohnt …?

Sterblichkeitsrisiko durch Feinstaub steigt an viel befahrenen Straßen

Eine internationale Forschergruppe hat sich daran gemacht, dem Sterblichkeitsrisiko durch Feinstaub auf den Grund zu gehen. In der sogenannten ESCAPE-Studie trugen sie ihre Ergebnisse zusammen: Eine im Jahresmittel um fünf Mikrogramm pro Kubikmeter höhere Feinstaubkonzentration erhöht das Sterblichkeitsrisiko um sieben Prozent. Es macht für die Gesundheit demnach schon einen Unterschied, ob man innerhalb einer Stadt an einer viel befahrenen Straße oder in einer verkehrsberuhigten Wohngegend lebt.

Die Wissenschaftler berücksichtigen bei der Auswertung u. a. den sozioökonomischen Status, den Body Mass Index, das Bildungsniveau der Probanden und sie unterschieden zwischen Rauchern und Nichtrauchern. Doch der Zusammenhang zwischen Feinstaubbelastung und verfrühter Sterblichkeit blieb signifikant, besonders bei Männern.  Zudem fanden sie heraus, dass die Partikel umso tückischer sind, je kleiner sie sind. Liegt ihr Durchmesser unter 2,5 Mikrometer, sind sie wohl besonders gefährlich, auch unterhalb der europäischen Grenzwerte.

Umweltzonen zeigen Wirkung

Umso erfreulicher sind die Ergebnisse einer zweiten Studie des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) und des Leibniz-Instituts für Troposphärenforschung (TROPOS). Sie untersuchten die Umweltzonen der Stadt Leipzig und kamen zum Ergebnis, dass durch diese die gesundheitlich problematischen Bestandteile des Feinstaubs, wie Ruß und ultrafeine Partikel, reduziert würden.

Interessant sind die Ergebnisse dahingehen, dass man bisher bei Messungen nur die PM10-Massenkonzentration (Gesamtmasse aller Partikel unterhalb von 10 Mikrometern) beachtete und keinen deutlichen Rückgang feststellen konnte. Feinstaubbestandteile wie Ruß und Ultrafeinpartikel wurden nicht berücksichtigt. Doch gerade deren Konzentrationen verringern sich mit den Umweltzonen. An der Messstelle Leipzig-Mitte nahm die Rußbelastung etwa von 2010 bis 2011 um rund ein Drittel (ungefähr ein Mikrogramm pro Kubikmeter) ab.

Die Messdaten aus Leipzig flossen auch in eine Überblickstudie von Umweltmedizinern des Helmholtz-Zentrums München ein. Auch sie kommen zu dem Ergebnis: Die PM10-Werte sagen über die Gesundheitseffekte weniger aus als die Rußwerte. Umweltzonen haben sehr wahrscheinlich einen größeren gesundheitlichen Effekt als die bisher beachteten PM10-Feinstaubwerte zeigten.

Quellen:

http://www.uni-ulm.de/home2/presse/campus-aktuell/pressemitteilung/article/feinstaubbelastungbrwer-an-der-hauptstrasse-lebt-stirbt-womoeglich-frueher.html

http://www.tropos.de/aktuelles/pressemitteilungen/details/wissenschaftliche-belege-fuer-wirkung-der-umweltzone/

Bildquelle: pixabay.com/http://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de