Überall wird über das Plastikproblem berichtet. Und auch immer mehr Möglichkeiten, wie wir Plastik vermeiden können. Da gibt es Stoffsäcke oder Körbe beim Einkaufen, Glasbehälter statt Hartplastik, Glas- statt Plastikflaschen für diverse Getränke, und Tipps, wie wir auch beim Einkaufen zusätzliche Verpackung vermeiden können.
Das Problem
Aber Glas ist schwer. Und eine Metallbox möchte man möglicherweise aus anderen Gründen nicht verwenden. Frischhalte- oder Alufolie sind so oft einfach echt praktisch, oder? Egal ob sie über einen Essensrest gestülpt, oder das Jausenbrot darin eingepackt wird. Sie braucht wenig Platz, und hält – wie der Name verspricht – die Lebensmittel frisch.
Aber speziell die Frischhaltefolie scheint so konzipiert zu sein, dass es fast unmöglich ist, sie ein zweites, geschweige denn ein drittes Mal zu verwenden. Sie muss im Grunde jedes Mal weggeworfen und neu gekauft werden. Mit Alufolie funktioniert es teilweise etwas besser. Und wenn man gut darauf achtet, kann sie tatsächlich zwei oder drei Mal verwendet werden. Aber auch sie hat ein eingebautes Ablaufdatum.
Zusätzlich werden immer öfter Informationen darüber bekannt, dass diese Folien sehr häufig zumindest bei der Erstellung und Entsorgung Schadstoffe freisetzen. Je nach Verwendung und Produkt kann es sogar sein, dass sie diverse schädliche Anteile auch an die Lebensmittel abgeben, die dann in unseren Körper gelangen.
Die Alternative
Eine Mögliche Alternative zu all diesen Problemen sind die in letzter Zeit immer beliebter werdenden Bienenwachstücher. Im Grunde sind das lediglich Stofftücher, die in Bienenwachs getränkt sind, und somit Wasserabweisend werden.
Möchte man etwa eine Gurke (oder anderes Gemüse) oder ein Gefäß so gut wie möglich luftdicht abschließen, kann man die Wärme der Hände für ein paar Sekunden dazu benutzen, um das Tuch in Form zu bringen, und auch leicht zusammenzukleben. Sogar zum einfrieren sind sie geeignet.
Nicht geeignete Verwendungen sind jedoch das Einwickeln von noch warmen Speisen, sowie das in die Sonne oder an anderen warmen Orten liegen lassen, da auch da das Wachs flüssig wird, und sich möglicherweise mit den Lebensmittel verbindet. Das ist zwar nicht gesundheitsschädlich, aber könnte den Geschmack zerstören. Außerdem wird empfohlen, kein Fleisch und keinen Fisch darin aufzubewahren.
Vor allem ist diese Alternative aber nicht nur vom Ursprungsprodukt her umweltfreundlich, die Bienenwachstücher können auch sehr lange wiederverwendet werden, und produzieren somit viel weniger Abfall.
Erfahrungsbericht
Da ich vor kurzem eines dieser Bienenwachstücher geschenkt bekommen habe, musste ich es also sofort testen.
Gleich zu Beginn ist mir der starke Wachsgeruch aufgefallen. Er ist zwar für mich grundsätzlich nicht unangenehm, aber ich hatte Sorge, dass dann das ganze Essen danach riecht, oder vielleicht sogar danach schmeckt. Nachdem ich jedoch mein Gemüse mehrere Tage darin aufbewahrt hatte, war ohne dem Tuch keinerlei Wachsgeruch oder -geschmack festzustellen. Und auch im Kühlschrank hat er sich nicht auf andere Lebensmittel ausgebreitet.
Durch ihre Formbarkeit sind diese Tücher auch sehr vielseitig anwendbar. Sowohl um etwa Gemüse individuell zu verpacken, als auch als temporäre Abdeckung für Gefäße. Und wenn man sie nicht mehr braucht, nehmen sie nicht viel Platz weg.
Bienenwachstücher selber machen
Neben den zahlreichen Anbietern von Bienenwachstüchern, findet man im Internet tatsächlich auch zahlreiche Anleitungen, wie man sich solche Tücher selbst macht. Und es ist nicht mal sonderlich kompliziert! Ein sauberes Stofftuch, Bienenwachs, und ein paar Hilfsutensilien zum schmelzen ist alles was dazu notwendig ist. Wer eine bessere Qualität möchte, findet aber auch komplexere Rezepturen mit Öl und Pech oder Harz, um es geschmeidiger zu machen.
Fazit
Ich bin jedes Mal fasziniert von den umweltfreundlichen Alternativen zu diversen alltäglich überall verwendeten Wegwerfprodukten. Da kommt schnell mal die Frage auf, warum überhaupt noch irgendwer Frischhalte- oder Alufolien verwendet oder verwenden will. Aber die Information über diese Alternativen muss wohl erst am Markt ankommen – inklusive Beseitigung aller unbegründeter Bedenken.
Weiterführende Quellen
16 Frischhaltefolien im Test (oekotest.de)
Alufolie: Gefahren klar benennen (vzhh.de)