Dieser Artikel wurde am 2. Januar 2010 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!Methanbetriebene Autos sind nichts Neues, sind doch bereits die ersten Erdgasautos auf dem Markt, deren Treibstoff weitestgehend…
Dieser Artikel wurde am 2. Januar 2010 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Methanbetriebene Autos sind nichts Neues, sind doch bereits die ersten Erdgasautos auf dem Markt, deren Treibstoff weitestgehend aus Methan besteht. Neu ist aber die Idee der Firma GENeco, die sich als die „specialists in organic waste solutions“ bezeichnet: Ein Auto, das mit aus menschlichen Exkrementen gewonnenem Methan betrieben wird.

Was zunächst etwas unappetitlich klingt, ist in Wirklichkeit ein sehr sauberes Konzept. Waren die ersten Versuche eines methanbetriebenen Autos noch von Leistungseinbußen gekennzeichnet, kann das aus menschlichem Abfall gewonnene Gas jetzt so gereinigt werden, dass die Performance mit herkömmlich betriebenen Autos vergleichbar ist. In der britischen Kläranlage Wessex Water bei Bristol, die übrigens GENeco betreibt, werden jährlich rund 18 Millionen Kubikmeter Biogas produziert. Über anaerobe Prozesse wird der Abfall zersetzt, im „biogas upgrading“ Kohlendioxid entzogen und das Methan so aufbereitet, dass laut Mohammed Saddiq von GENeco vom Fahrer bzw. der Fahrerin der Unterschied nicht bemerkt werden kann. „Biomethane cars could be just as important as electric cars“, findet Lord Rupert Redesdale, Vorsitzender der Londoner „The Anaerobic Digestion and Biogas Association“ und sieht die Zukunft grüner Mobilität ein Stück näher rücken.

Der Prototyp ist ein von GENeco modifizierter 2.0 Liter VW Beetle, der sowohl mit herkömmlichem Benzin, als auch mit Methan betrieben werden kann und bis zu rund 180 km/h erreicht. Gestartet wird mit Benzin, hat der Motor seine Betriebstemperatur erreicht wird automatisch auf Methanbetrieb umgestellt. Ist dieser Tank leer, wird wieder automatisch zurückgeschaltet. Die Aussccheidungen von 70 Haushalten reichen aus, um das Auto rund 16.000 Kilometer weit zu betreiben – eine Distanz, die durchschnittlich in einem Jahr zurück gelegt wird. Das sind 8,5 Kilometer pro Kubikmeter Biogas und führt man die Rechnung weiter, kommt man bei einer Kläranlage auf ein Potenzial von 153.498.600 Kilometern, was ca. 12.000 Tonnen Co2-Ersparnis bedeuten könnte.

Rund drei Tonnen Co2 stößt der Bio-Bug jährlich aus, nur eine halbe Tonne weniger als ein herkömmliches Auto. Dennoch ist das Fahrzeug Co2-neutral, das freigewordene Gas wäre über die Kläranlage ja sowieso in die Atmosphäre gelangt. Konventionelle Fahrzeuge hingegen werden mit nicht erneuerbaren Energien betrieben, verbrauchen limitierte Ressourcen und produzieren so Kohlendioxid, das sonst nicht freigesetzt worden wäre.

Foto: www.geneco.uk.com

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