Bucheckerl – die Buchenfrüchte sind eine beinahe in Vergessenheit geratene herbstliche Nascherei. Am besten geröstet genießen! Fotocredit: © LoggaWiggler/Pixabay
Bucheckerl – die Buchenfrüchte sind eine beinahe in Vergessenheit geratene herbstliche Nascherei. Am besten geröstet genießen! Fotocredit: © LoggaWiggler/Pixabay
Der Herbst ist die Zeit der Bucheckerl. Was viele nicht wissen: Die Buchenfrüchte sind wertvolle Nährstoffspender aus der Natur. Aber es ist Vorsicht geboten: Die kleinen Dinger sollten nicht roh genossen werden!

Manche sagen, wer als Kind keine Bucheckerln geknabbert hat, hatte gar keine richtige Kindheit – oder ist in der Stadt aufgewachsen. Wir finden: Man kann aber sowohl als Erwachsener, als auch als Stadtbewohner damit beginnen, sich diese nussige Nascherei vom Waldboden einzuverleiben. An Buchenwäldern mangelt es uns ja hierzulande schließlich nicht und es ergibt außerdem durchaus Sinn: Denn die im Herbst gereiften, typisch dreikantigen und ca. einen Zentimeter großen Nussfrüchte der heimischen Buche sind überraschend nahrhaft. Neben einem hohen Fettgehalt enthalten die in den pelzig anmutenden Fruchtkapseln heranreifenden, kastanienbraunen Früchte Zink, Eisen und weitere wertvolle Mineralstoffe. 

In der dreikantigen, kastanienbraunen Buchenfrucht mit hohem Fettgehalt finden sich wichtige Mineralstoffe. Fotocredit: © Kathy Büscher/Pixabay
In der dreikantigen, kastanienbraunen Buchenfrucht mit hohem Fettgehalt finden sich wichtige Mineralstoffe. Fotocredit: © Kathy Büscher/Pixabay

Nahrhafte Leckerei für die Tierwelt

Kein Wunder also, dass sich die heimische Tierwelt über den reich gedeckten Gabentisch am Waldboden im herbstlichen Buchenwald erfreut. Für Vögel, Eichhörnchen und Wildschweine sind die Bucheckerln eine wertvolle Nahrungsquelle gegen Ende des Jahres. In früheren Zeiten, vor allem wenn die Menschen von Nahrungsknappheit betroffen waren, kamen die Bucheckerln auch in den hiesigen Küchen häufig zum Einsatz. Aber eben nicht roh. Denn auch wenn viele von uns es als Kinder geliebt haben, die kleinen braunen Eckerl mit dem intensiven Nussaroma direkt vom Waldboden weg zu verspeisen: Das solltest du prinzipiell vermeiden – und vor allem kleine Kinder am besten ganz davon abhalten.

Darum Bucheckerl nicht roh essen

Wenn du nämlich zu viele rohe Bucheckerl isst, kann das zu Vergiftungserscheinungen wie Magenschmerzen, Übelkeit und Kopfweh führen. Bei manchen Menschen und vor allem bei kleinen Kindern können diese besonders heftig auftreten. Grund sind die giftigen Stoffe Fagin, Blausäure und Oxalsäure, die in rohem Zustand in den Bucheckerln vorkommen. Und der Gehalt dieser Stoffe kann von Baum zu Baum deutlich variieren. Auf der sicheren Seite bist du, wenn du die Bucheckerl in der Küche weiter verarbeitest. Durch die Hitze beim Rösten der nussigen Buchenfrüchte werden die giftigen Stoffe nämlich abgebaut. 

Die Fruchtkapsel – also die Hülle –  öffnet sich, wenn die Bucheckerl reif sind. Fotocredit: © meineresterampe/Pixabay
Die Fruchtkapsel – also die Hülle –  öffnet sich, wenn die Bucheckerl reif sind. Fotocredit: © meineresterampe/Pixabay

So kannst du Bucheckerl sicher und köstlich verzehren 

Zu einer bedenkenlos köstlichen Naschereien werden die Bucheckerl so: 

  • Sammle nur reife, also bereits aus der Hülle gefallene Früchte und schäle sie. 
  • Wenn du sie vorher mit heißem Wasser übergießt, lässt sich die Schale leichter lösen und ein Teil der Giftstoffe wird durch die Hitze schon eliminiert. 
  • Dann die braunen Eckerl mindestens fünf Minuten in der Pfanne rösten.

Und voilà – schon hast du eine köstliche Alternative zu herkömmlichen Knabbereien. Bucheckerl sind aber auch das Highlight in einem herbstlichen Salat oder können als nussige Überraschung deinem Pilzrisotto noch einen spannenden Schliff verleihen. Manche verarbeiten die gerösteten Bucheckerl übrigens auch zu Mehl, aus dem dann wiederum Brot oder Kekse gebacken werden können.

Quellen: nabu.de, gartenjournal.net und dielandluft.blogspot.com / Fotos: © LoggaWiggler, Kathy Büscher, meineresterampe/pixabay.com


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