Mein Projekt, ein Jahr lang an einer Capsule Wardrobe zu arbeiten, hat nicht nur für Ordnung im Kasten gesorgt.
Dieser Artikel wurde am 24. November 2020 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Ein Jahr lang habe ich die Project333-Challenge verfolgt. Dabei wird der Kleiderschrank quartalsweise neu gestaltet und definiert, wobei die Kleidungsstücke begrenzt sind und nur aus dem eigenen Fundus ausgewählt werden. Ziel ist es, am Ende des Jahres nur mehr Lieblingsstücke im Kleiderschrank hängen zu haben.

Bei dem Project333 besteht der Kleiderschrank drei Monate lang aus ungefähr 30 Teilen – inklusive Schuhen und Taschen. Anschließend werden die Sachen gewechselt und 30 neue Teile – im Idealfall natürlich aus dem eigenen Fundus – finden ihren Platz im Kleiderschrank.

Das Projekt Capsule Wardrobe begleitet mich nun schon einige Jahre. Bisher habe ich es aber noch nie geschafft, die Challenge wirklich ein Jahr lang durchzuziehen. Um ehrlich zu sein, hat mir die Pandemie in die Hände gespielt – immerhin habe ich zeitweise einfach nicht so viel Kleidung gebraucht. Nichtsdestotrotz konnte ich von der Lage im Jänner, als ich den Beschluss gefasst habe, noch nichts wissen.

Jetzt bin ich froh, dass ich es wirklich durchgezogen habe.

Das habe ich aus einem Jahr Capsule Wardrobe gelernt

Ich habe in diesem Jahr viel über mich und meinen Stil gelernt. Durch das Projekt ist mir klar geworden, welche Dinge ich mag und auch wieso. Außerdem habe ich gelernt, was mir steht und kann so in Zukunft Fehlkäufe vermeiden.

Das ständige neue kombinieren und ausprobieren hat mir besonders viel Freude bereitet. Denn oft greifen wir nicht nur immer zu den gleichen Sachen, sondern kombinieren sie auch immer auf die selbe Art und Weise. Dadurch, dass ich nicht so viele verschiedene Kleidungsstücke zur Auswahl hatte, musste ich meine Outfits immer wieder neu zusammenstellen.

Hinzu kommt, dass ich mich in diesem Jahr auch viel intensiver mit Farbpsychologie, Materialien und auch der Pflege von Kleidung auseinander gesetzt habe. Ohne das Projekt, hätte ich das vermutlich nicht gemacht.

Tipps und Tricks für euch

Diese Dinge haben mir das Jahr über geholfen, meine Capsule Wardrobe auf die Beine zu stellen. Vielleicht helfen sie ja auch euch weiter:

Dokumentieren: Am Anfang eines jeden Quartals habe ich mir ganz genau aufgeschrieben, welche Kleidungsstücke ich in meinem Kleiderschrank habe. Am Ende des Quartals bin ich jedes einzelne Stück noch einmal durchgegangen und habe mir überlegt, ob ich es wirklich häufig anhatte oder nicht. Dieser Prozess hat mir übrigens auch dabei geholfen, herauszufinden, welche Sachen noch in meinem Schrank fehlen. 

Durch das Dokumentieren ist mir unter anderem bewusst geworden, dass ich in meiner Capsule Wardrobe wasserfeste Winterschuhe brauche. -Fotocredits: Lisa Radda
Durch das Dokumentieren ist mir unter anderem bewusst geworden, dass ich in meiner Capsule Wardrobe wasserfeste Winterschuhe brauche. -Fotocredits: Lisa Radda

Ein Lookbook erstellen: Vor allem in der ersten Jahreshälfte habe ich fast täglich Fotos von meinen Outfits gemacht. Das hat mir dabei geholfen, mich daran zu erinnern, welche Stücke ich gerne getragen habe, und welche nicht. Außerdem ist es so einfacher, sich an neue Kombinationen zu erinnern.

Im eigenen Fundus shoppen: Manchmal hat man einfach Lust zu shoppen – ganz egal, wie groß oder klein der Kleiderschrank ist. In so Momenten hole ich mir dann meine Funduskiste heraus und schaue mir alle die tollen Sachen an, die ich dort noch so versteckt habe.

Inspiration im Internet suchen: Ich habe mir mittlerweile einen ganzen Pinterestordner mit Styles zugelegt, die ich schön finde. Wenn ich mal nicht weiß, wie ich ein Teil noch kombinieren kann, suche ich im Internet nach Inspiration. Dort werde ich jedes Mal fündig.

Wenn ihr euch auch an einem minimalistischen Kleiderschrank versuchen wollt, findet ihr hier weitere Tipps.

Fazit: Ein Jahr lang Minimalismus im Kleiderschrank

Ich muss sagen, dass dieses Jahr für mich ein guter Start in Richtung Capsule Wardrobe war, ich aber noch lange nicht am Ende meiner Reise angekommen bin. Ich habe für mich das Gefühl, dass ich eine gute Basic Capsule Wardrobe zusammen stellen konnte und jetzt geht es an den Feinschliff.

Wie der genau aussieht, kann ich jetzt noch nicht sagen. Vielleicht suche ich mir für jeden Monat vier Key-pieces raus, die ich dann je eine Woche trage und unterschiedlich style. Aber das steht noch in den Sternen.