CanaPux bringen zwar Vorteile im Falle eines Transportunglücks mit sich, sind aber dennoch eine Umweltkatastrophe.
Dieser Artikel wurde am 14. Mai 2019 veröffentlicht
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Kanada produziert und exportiert große Mengen an Öl. Ein großer Teil des kanadischen Öls wird in einem energieintensiven, teuren Verfahren in der Provinz Alberta aus Ölsand gewonnen. Schon seit langem sind die USA einer der größten Abnehmer. Rund 40 Prozent gehen zum Nachbarn. Die Transportkosten für das teuer produzierte Öl sind ziemlich hoch, da sich der Bau einer Pipeline in die USA aus verschiedenen Gründen verzögert. Klima- und Umweltbedenken, wie auch Einwände der Indigenen Bevölkerung machen den Pipeline-Bau schwierig. Das Produkt auf andere Weise in die USA sowie zu anderen Märkten zu transportieren ist teuer. So teuer, dass die Margen äußerst gering sind.

Canadian National Railway (CN), der nationale Eisenbahnbetreiber hat eine nicht unumstrittene Lösung gefunden, um den Transport des kanadischen Öls zu erleichtern. Das Bitumen aus Ölsand soll mit einem kohlenwasserstoffhaltigem Polymer vermengt werden, dadurch wird es fest, behält aber eine gewisse Elastizität. Diese Masse soll dann in Plastikbehälter gefüllt werden, die etwa so groß sind, wie ein gewöhnliches Seifenstück. CN sieht große Vorteile in dieser Art der Verpackung, denn die sogenannten Canapux können in Kisten gestapelt und zu Land oder Wasser transportiert werden. Die Canapux seien sehr robust und würden sich durch äußere Einwirkungen nicht verformen oder kaputt gehen. Bei einem Schiffsunglück würde es nicht zum Auslaufen von Öl kommen und die einzelnen Päckchen gehen auch nicht unter und können wieder aus dem Wasser gefischt werden. Transportiert man auf dem Landweg und es kommt zu einem Unglück kann man die Canapux einfach wieder aufsammeln.

CanaPux, Canadian National Railway
CanaPux, Canadian National Railway

Doch auch wenn das vorteilhaft klingt, hat das Produkt mehr Nachteile als Vorteile. Die Gewinnung von Öl aus Ölsand ist energie- und emissionsintensiv und nun soll dieses Produkt auch noch mit Polymer vermengt werden und in Plastik verpackt werden. Dieses Plastikpucks werden dann um die halbe Welt verschifft und am Zielort müssen sie erhitzt werden, um das Plastik wieder vom Bitumen zu trennen. Das Plastik soll laut CN dann recycelt werden, im schlechtesten Fall aber wird es einfach verbrannt. Kanadisches Öl, dessen Produktion also sowieso schon äußerst emissionsintensiv ist, wird durch diese Verpackungs- und Transportform also noch emissionsintensiver.


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Bild: WikimediaCanadian National Railway