CO2-Kompensation
CO2-Kompensation
Bei der CO2-Kompensation auf Gold Standard achten.
Dieser Artikel wurde am 13. Mai 2015 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Kritiker sehen in der CO2-Kompensation, CO2-Offsetting genannt, eine Art Ablasshandel und die Rechtfertigung dafür, weiterhin klimaschädlichen Konsum betreiben zu können. Wissenschaftler der Universitäten Kassel und Hamburg kommen aber nun zu dem Ergebnis, dass solch eine Kompensationszahlungen für den privaten CO2-Ausstoß durchaus einen Ausgleich schwer vermeidbarer Emissionen ermöglicht und zum Klimaschutz beiträgt.

Nach Empfehlungen des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) gilt generell, dass die Reduktion der privaten Emissionen der CO2-Kompensation vorzuziehen ist. Doch nicht alle CO2-Emissionen können vermieden werden. In diesen Fällen bieten die Kompensationszahlungen die Möglichkeit, die private CO2-Bilanz zu reduzieren.

Zertifikate für CO2-Kompensation

Bei der Wahl eines energiesparenden Gerätes bieten mittlerweile Siegel für ausreichende Transparenz. Doch woran erkennt man ein seriöses und effektives Kompensationsprojekt? Um wirklich zum Klimaschutz beizutragen, müssen diese strenge Kriterien erfüllen. Die nachhaltige Vermeidung von Emissionen muss nachgewiesen werden. Dafür ist ein umfangreiches Monitoring notwendig. Außerdem darf das Projekt nur durch Kompensationszahlungen finanziert und so nicht sowieso schon durchgeführt werden.

Den offiziellen Standard stellen Zertifikate aus Projekten der projektbasierten Kyoto-Mechanismen CDM (Clean Development Mechanism) und JI (Joint Implementation) dar, für den Anerkennungsprozess ist das UN-Klimasekretariat zuständig. Noch strengeren Anforderungen unterliegt der Gold Standard, der von Umweltorganisationen wie Greenpeace und WWF zusammen mit Institutionen aus Wissenschaft und Politik entwickelt wurde. Auch hier gelten die CDM bzw. JI Kriterien. Zusätzlich werden mehr Indikatoren aus den Bereichen Umwelt, Soziales und Ökonomisches berücksichtigt und es werden ausschließlich erneuerbare Energie- und Energieeffiziensprojekte gefördert.

Nach Empfehlungen sollte man CO2-Kompensationsprojekte nach Gold Standard bevorzugen, damit eine wirkliche Treibhausgasreduktion gewährleistet ist.

Dem Gold Standard entsprechen z. B.:

https://www.atmosfair.de

http://www.myclimate.org/de/

Links zu den Studien über die Wirksamkeit der CO2-Kompensation (engl.):

http://www.uni-kassel.de/fb07/fileadmin/datas/fb07/5-Institute/IVWL/Ziegler/Offsetting1.pdf

http://www.uni-kassel.de/fb07/fileadmin/datas/fb07/5-Institute/IVWL/Ziegler/Offsetting2.pdf

 

Quellen:

Universität Kassel: Umstrittene CO2-Kompensationen schützen das Klima. 12.05.2015. http://www.uni-kassel.de/uni/nc/universitaet/nachrichten/article/umstrittene-co2-kompensationen-schuetzen-das-klima.html (zuletzt aufgerufen: 13.05.2015)

ifeu – Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg: Kompensation von CO2-Emissionen. November 2010. (Zuletzt aufgerufen: 13.05.2015).

https://www.ifeu.de/energie/pdf/CO2_Kompensation_IFEU_allgemein.pdf

Bild: © Martina Liel