Der Slims River, ein großer Fluss in Kanada, der aus einem der größten Gletscher des Landes, dem Kaskawulsh-Gletscher, gespeist wird, ist letztes Jahr innerhalb von vier Tagen versiegt. Eine neue Untersuchung bezeichnet dieses Ereignis als dramatische Illustration der Auswirkungen, welche die globale Erwärmung auf unseren Planeten hat. Das Verschwinden des Slims River ist der erste Fall sogenannter „river piracy“, der jemals von Forschern beobachtet und beschrieben wurde. Plötzlich wurde der ursprüngliche Flusslauf abgelenkt und ist im Lauf eines anderen Flusses verschwunden.
Jahrhundertelang führte der Slims das Schmelzwasser des Kaskawulsh Gletschers in nördliche Richtung in den Kluane See. Von dort gelangte es weiter in den Yukon und schließlich ins Beringmeer. Im Frühjahr 2016 kam es, auf Grund der Klimaerwärmung, aber zu einer so starken Gletscherschmelze, dass das gesamte Schmelzwasser nicht wie gewohnt in zwei Richtungen abfloss, sondern nur noch in südliche Richtung, in den Alsek Fluss und weiter in den Golf von Alaska. Dies hatte zur Folge, dass der Slims beinahe komplett versiegte.
Das hatte natürlich auch gravierende Auswirkungen auf die Landschaft, sowie die Fauna und Flora der Region. Der Wind wirbelt nun das Sediment des ehemaligen Flussbettes auf, wodurch die Luft getrübt wird. Unterschiedliche Tierarten, sind dem neuen Verlauf des Flusses gefolgt und haben dadurch den Kluane National Park verlassen. Dies bedeutet, dass sie nun nicht mehr in geschütztem Gebiet leben und somit gejagt werden könnten. Auch die Fischpopulation im Kluane See hat sich verändert, da sich seine Chemie verändert hat.
Die Forscher sind sich zu 99,5 Prozent sicher, dass der vom Menschen verursachte Klimawandel der Grund für diese gravierenden Veränderungen in der Geographie und Natur des Yukon Gebietes ist. Man geht außerdem davon aus, dass ähnliche Phänomen in Zukunft häufiger zu beobachten sein werden. In Regionen die dichter besiedelt sind, als das Yukon Gebiet in Kanada, werden solche Vorkommnisse katastrophale Auswirkungen haben.
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