Dezentrale Energieversorgung
Dezentrale Energieversorgung
Der Offshore-Ausbau treibt Strompreis in die Höhe.
Dieser Artikel wurde am 20. Januar 2016 veröffentlicht
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Die Umlage für erneuerbare Energien wird in Deutschland mit 2016 auf ein Rekordniveau steigen – und zwar auf 6,354 Cent pro Kilowattstunde. Für Durchschnittsfamilien bedeutet diese Preissteigerung jährliche Mehrkosten von 20 Euro, denn gleichzeitig wird in vielen Regionen Deutschlands das Netzentgelt angehoben.

Die Hauptschuld an der Preissteigerung sieht der Dachverband aller Verbraucherzentralen in Deutschland (VZBV) im kostspieligen Offshore-Ausbau. Der Ausbau der erneuerbaren Energien an Land würde laut Klaus Müller, dem Vorstand des VZBV, hingegen ein Sinken der Energiepreise bewirken. Denn damit fielen auch die Kosten für die viel kritisierten und kostspieligen Stromautobahnen weg, die den Süden Deutschlands mit Windstrom aus dem Norden versorgen sollen.

Dezentrale Energieversorgung

Zugleich fordert Müller eine dezentrale Stromregelung für Deutschland. Windenergie ist nämlich eine zentralistische Form der Energieerzeugung. Der Strom aus den Windparks in Nord- und Ostsee muss aufwendig über das Hochspannungsnetz zu den einzelnen Konsumenten transportiert werden. Bei Wind- und Solarstrom hingegen, der nahe beim Konsumenten erzeugt werden kann, fällt der Transportweg weg.

Müller gibt zu bedenken, dass sich die Offshore-Anlagen schon bald als Fehlinvestition herausstellen könnten. Derzeit bringen die Offshore-Windparks eine Leistung von insgesamt 3000 Megawatt, Parks für weitere  800 Megawatt sind bereits im Bau, weitere 7500 Megawatt in Planung.

Doch auch Windparks an Land sind nicht unumstritten, weht der Wind dort doch weniger stark als am Meer. 2000 der leistungsstärksten Windgeneratoren müssten an Land zusätzlich errichtet werden, um den Ausfall der Offshore-Anlagen zu kompensieren. Und gerade in landschaftlich besonders attraktiven Gegenden haben die Bürger wenig Freude mit neuen Windparks. Ein Problem, bei dem es offensichtlich gilt, vielerlei Befindlichkeiten unter einen Hut zu bringen.

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Quellen:

Text: Beitrag auf green.wiwo.de

Foto: KK