Die größte schwimmende Photovoltaik-Anlage Nordrhein-Westfalens erstreckt sich über eine Größe von 4 Fußballfeldern auf dem Ellerdonk-See in Wesel am Niederrhein.

Der Landesverband Erneuerbare Energien im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen hat gefordert, endlich bestehende Baggerseen verstärkt für die Erzeugung von Solarstrom zu nutzen. Ein gutes Timing, angesichts der jüngst fertiggestellten und geplanten Projekte, die auf schwimmende Solaranlagen setzen.

Im Mai 2024 ist die größte schwimmende Photovoltaik-Anlage Nordrhein-Westfalens (NRW) in Betrieb gegangen. Solarpaneele in der Größe von vier Fußballfeldern auf dem Ellerdonk-See in Wesel am Niederrhein liefern die Energie für die Kiesfirma Holemans. Die Anlage erzeugt nach Angaben der Firma pro Jahr 5,6 Megawatt Strom, soviel wie der Jahresbedarf von gut 2000 Haushalten. Damit sollen jährlich 2000 Tonnen CO2 eingespart werden. Die Firma nutzt die grüne Energie größtenteils für ihre Bagger, Siebmaschinen und Förderbänder. Gut 40 Prozent des produzierten Stroms werden ins öffentliche Netz eingespeist.

Schwimmende Solaranlagen klingen nach der perfekten Lösung für die Region, die dich bebaut ist, aber viele Gewässer hat. Laut dem deutschen Wasserhaushaltsgesetz dürfen solche Anlagen aber nicht mehr als 15 Prozent einer Seenfläche bedecken und müssen 40 Meter vom Ufer entfernt sein. Mona Neubauer, Nordrhein-Westfalens Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie, begrüßt die schwimmenden PV-Anlage als sehr sinnvoll und fordert vom Bund mehr Flexibilität.

Die derzeit geltenden Regeln dürften aber kein allzu großes Hindernis darstellen. Schließlich wird in der Stadt Reesam am Niederrhein bald eine schwimmende PV-Anlage dazukommen, die fast doppelt so groß ist wie jene in Wesel. 500 Ferienhäuser sollen bald mit nachhaltiger Energie von einer schwimmenden Solaranlage versorgt werden.

Die größte schwimmende Solaranlage Deutschlands wird aber nicht in NRW, sondern in der Lausitz, nahe der Grenze zu Polen, entstehen. Am Cottbuser Ostsee wird in einem ehemaligen Tagebaugebiet ein 16 Hektar großer schwimmender Solarpark gebaut. Damit kommt die Region in ihrem Wandel weg von der Braunkohle hin zu Erneuerbaren Energien ein weiteres Stück voran. Mit einer Fläche von 16 Hektar – das sind rund 22 Fußballfelder ist es die größte schwimmende Photovoltaik-Anlage in Deutschland und eine der größten in Europa. Die Inbetriebnahme ist für die zweite Jahreshälfte 2024 geplant.


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Bild: Holemans