Dieser Artikel wurde am 12. Juni 2012 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!Je weniger naturbelassene Flächen es gibt, desto weniger andere bestäubende Insekten als die  Honigbiene gibt es. Von…
Dieser Artikel wurde am 12. Juni 2012 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Je weniger naturbelassene Flächen es gibt, desto weniger andere bestäubende Insekten als die  Honigbiene gibt es. Von dieser wird die Landwirtschaft immer abhängiger – doch gibt es auch immer weniger Bienen. Die Leuphana Universität Lüneburg untersucht in zwei internationalen Studien die aktuelle Entwicklung.

Honigbiene ist wichtigster Bestäuber

Pflanzen wie Ackerbohne, Kirsche oder Raps sind auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen. Hummeln, Käfer und Wildbienen kommen jedoch immer seltener zu Besuch, je weiter diese Pflanzen von ihren Brutstätten in naturbelassenen Flächen entfernt sind. Auf den meisten großen Ackerflächen bleibt ihr Besuch gänzlich aus. Denn selten entfernen sie sich lieber als einen Kilometer von ihrem Zuhause, dass im Idealfall blütenreich ist und viel Abwechslung bietet. Dagegen verblasst jede Monolultur, erst recht, wenn sie nicht in häuslicher Umgebung zu finden ist. Schon in einer Entfernung von nur einem Kilometer zum nächsten natürlichen Biotop sank hier der Fruchtansatz um 16 Prozent.

Die letzte Retterin in der Not ist für die Landwirte die Honigbiene. Auf den Feldern stellt sie allein bereits die Hälfte aller Bestäuber. Imker werden aufgefordert, die Stöcke in der Nähe zu platzieren, um die Erträge zu steigern. Doch kann die Biene zum einen die Ausfälle nicht komplett kompensieren, und zum anderen ist sie selbst eine gefährdete Art. Ganze Völker können beispielsweise durch die Varroamilbe ausgelöscht werden. Zudem überleben immer weniger die kalte Jahreszeit.

Ökologische Ressourcen als ökonomische Faktoren

Die Wissenschaftler empfehlen, in Plantagen und Ackerflächen genügend Naturbelassene Inseln zu lassen. Sie stellten fest, dass mit ausreichend natürlichen Habitaten der Fruchtansatz wieder erhöht werden konnte, und dies besonders, wenn die Flächen zusätzlich ökologisch bewirtschaftet wurden. Sie betonen, dass ökologische Ressourcen auch wichtige ökonomische Faktoren seien. (Siehe auch: Je weniger Insekten, desto teurer der Kaffee)

Quelle: Leuphana Universität Lüneburg: Landwirtschaft – Gefährliche Abhängigkeit von der Honigbiene, 21.05.2012.

Bildnachweis: ©  Thomas Max Müller / Pixelio.de