Die Vögel verraten uns viel über unsere Umwelt, und sind für alle Wildtiere die Augen und Ohren des Waldes.

In diesem Beitrag schauen wir genauer hin, wie die Vögel all das machen, und worauf wir achten können, um diese ganz besondere Welt kennen zu lernen. Wir kennen von Vögeln hauptsächlich ihren Gesang, aber bei der Vogelsprache gibt es noch so viel mehr zu entdecken.

Entspannte Grundstimmung

Der Vogelgesang den wir kennen, wird auch als entspannte Grundstimmung bezeichnet. Wenn sich ein Vogel sicher fühlt, dann singt er. Dies ist entweder um sein Revier abzustecken, eine Partnerin zu finden, oder generell gegenüber Eindringlingen gemeinsam mit anderen Individuen der gleichen Spezies durch die Menge einschüchternd zu wirken.

Einen Vogel tatsächlich beim Singen zu beobachten ist meist gar nicht so einfach. – Photocredit: unsplash.com/Joshua J. Cotten

Am jeweiligen Gesang können wir die Vogelart am einfachsten bestimmen. Menschen mit gutem Gehör und hoher Aufmerksamkeit sind sogar in der Lage, Familien oder Individuen an den unterschiedlichen Nuancen des Gesanges zu erkennen.

Kontaktrufe der Vögel

Um im Alltag, bei der Futtersuche oder beim Kundschaften, sicherzugehen, dass der Partner oder die Partnerin weiterhin in der Nähe, und alles in Ordnung ist, bleiben sehr viele Vögel mit Kontaktrufen in Verbindung. Diese sind meistens kurz und eintönig. Ähnlich einem Ping-Pong aus „Da?“-„Ja“.

Hören wir Kontaktrufe, ist es für die meisten fast unmöglich, die Vogelart daran zu erkennen. Es ist jedoch ein Zeichen dafür, dass sie sich ebenfalls in einer entspannten Grundstimmung befinden. Sowohl in diesem als auch den den davor genannten Fällen handelt es sich nämlich um alltägliche Kommunikation und keinerlei Gefahr.

Sind gerade Jungvögel im Nest, singt das Männchen meist oben am Baum, entfernt vom Nest, um mögliche Angreifer abzulenken. – Photocredit: unsplash.com/Fas Khan

Alarmrufe der Vögel

Da Vögel sich hoch in die Lüfte schwingen können, und in den Baumwipfeln sitzen, bemerken sie viel schneller, wenn Gefahr droht. Dabei geben sie einen meist etwas schrillen Warnruf ab, wobei zwischen einem Luftalarm und einem Bodenalarm unterschieden werden kann. Dieser sagt an, ob die Gefahr aus den Lüften droht, oder es sich um einen Angreifer vom Boden handelt.

Dieser Alarmruf ist in erster Linie zwar vor allem für ihre Partner und andere Kollegen gedacht, wird aber auch von vielen anderen Beutetieren genutzt. Ein Reh etwa reagiert sofort auf einen Bodenalarm eines Vogels in der Umgebung, und nimmt Reißaus.

Wenn wir also lernen, uns gut auf die Vögel einzustimmen, damit sie bei unserem Kommen nicht den ganzen Wald vorwarnen, dann haben wir vielleicht das Privileg, Wildtiere in ihrer natürlichen Umgebung im Alltag zu beobachten.

Die ersten Berührungspunkte speziell mit Singvögeln haben wir meist zunächst nur über ihren Gesang, das sie sich vor allem getarnt im Gebüsch aufhalten. – Photocredit: unsplash.com/Thomas Willmott

Vogelgesang imitieren

Jede Vogelart hat seinen eigenen Gesang. Und auch wenn es fast unvorstellbar scheint, so gibt es Menschen, die mehr als nur den Kuckuck und die Eule täuschend echt nachahmen können. Andreas Andris Hansen aus Schweden, der auch der „Vogelflüsterer“ genannt wird, kann laut eigenen Aussagen etwa 150 unterschiedliche Vögel imitieren. Dieses Talent nutzt er, um die faszinierende Welt der Vögel für Interessierte zugänglich zu machen. Und manchmal tritt er sogar direkt mit ihnen in Kommunikation.

Dies mag maximal wie ein spannendes Hobby klingen, aber je besser wir die Sprache der Vögel verstehen, umso eher kann sich dadurch das Tor zu einer ganz neuen Welt der Verbindung mit Wildtieren und der Natur um uns herum öffnen.

Vogelbeobachtung

Um die Sprache der Vögel zu verstehen, benötigt es vor allem Geduld und Aufmerksamkeit. Die beste Zeit, um Vögel beim Singen zu beobachten ist speziell in der Früh zum Morgengrauen oder in der Abenddämmerung. Wenn wir uns zu dieser Zeit in der Natur aufhalten, zumindest eine halbe Stunde ruhig hinsetzen und entspannen, werden wir nicht als Gefahr wahrgenommen, und sie beglücken uns mit ihrem Vogelkonzert.

Vogelstimmen auseinander erkennen lernen, können wir vor allem auch durch Aufnahmen der Gesänge und Schärfen unseres Zuhörens. Oder wir besuchen Seminare, um in die Welt der Vögel tiefer einzutauchen.

Fazit

Für mich sind die meisten Gesänge immer noch schwer auseinander zu halten. Aber seit ich meine Aufmerksamkeit im Wald mehr und mehr geschärft habe, kann ich zumindest die unterschiedlichen Vogelalarme identifizieren. Dadurch lerne ich so viel über die unterschiedlichen Beziehungen und Vernetzungen im Wald kennen, dass ich mich immer mehr zu Hause und als Teil davon fühle.

Weiterführende Links

Tiefes Eintauchen in die Natur
Natürliche Kooperation zwischen Mensch und Tier