Dieser Artikel wurde am 23. Oktober 2014 veröffentlicht und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!Die Welt scheint an einer nachhaltigen Zukunft nicht interessiert zu sein. Der Bericht des UN-Generalsekretärs Ban Ki-moon…
Dieser Artikel wurde am 23. Oktober 2014 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Die Welt scheint an einer nachhaltigen Zukunft nicht interessiert zu sein. Der Bericht des UN-Generalsekretärs Ban Ki-moon vom Juli 2013, der zur Vorbereitung des Millennium-Gipfels dienen sollte und die Grundlagen für die Weiterführung der Millennium Ziele bis 2030 auflistet, ist an sich schon eine Fortsetzung des – in keiner Weise nachhaltigen – Status Quo. Wie soll daraus eine globale Entwicklung zu Nachhaltigkeit entwickelt werden?

Der Westen als Vorbild für den Rest der Welt

Es muss einfach grundsätzlich zur Kenntnis genommen werden, dass der wirtschaftliche Aufschwung in Verbindung mit der aktuellen „Weltherrschaft“ der westlichen Industrie in den letzten 500 Jahren die Ursache für alle Probleme des 21. Jahrhunderts ist. Der „Fortschritt“ und der „Reichtum“ des Westens wurde erreicht, weil für alle industriellen Rohstoffe keine, oder nur sagenhaft geringe Kosten anfielen und noch anfallen, und ebenfalls für die erforderliche Arbeit Sklaven eingesetzt wurden und werden. Nur, wenn diese ökonomischen Faktoren nicht verändert werden, ist der westliche Wohlstand zu halten und gar das angeblich so erforderliche Wachstum zu erreichen. Wie soll allerdings unter diesen Voraussetzungen irgendein Ziel der ersten Millennium-Ziele (bis 2015) oder gar der nächsten (bis 2030) erreicht werden?
Der 120 Punkte umfassende Bericht, „Ein Leben in Würde für alle: Beschleunigung der Fortschritte bei der Erreichung der Millenniums-Entwicklungsziele und Weiterführung der Entwicklungsagenda der Vereinten Nationen nach 2015“ führt ab Punkt 83 insgesamt 15 neue Ziele für eine nachhaltige Entwicklung auf. Alle Ziele gehen jedoch davon aus, dass der Status Quo, also das aktuell die Welt im Würgegriff haltende kapitalistische Wirtschaftssystem erhalten, ja sogar als Muster angenommen wird. Das ist letztlich eine „roadmap“ ins Verderben (siehe auch: https://www.energieleben.at/warum-ist-der-hunger-so-nachhaltig/).

Das Raubtier ist nicht zu bändigen, schon gar nicht durch nett gemeinte Ratschläge

Der inzwischen größte Teil der „arbeitenden“ Bevölkerung in den westlichen Industrienationen ist damit beschäftigt, den Kapitalismus zu bändigen. Die „große Freiheit“ braucht immer neue Gesetze und Verordnungen, Sozialeinrichtungen – um die durch das Netz fallenden Menschen aufzufangen – eine Polizei und umfangreiche Justiz, die u.a. die skrupellosen Praktiken der Wirtschafts-und Finanz-Mafia und die Betrügereien ahndet, sowie ein hoch gerüstetes Militär, dass die Interessen der Konzerne, wie aktuell die Rohstoffquellen „verteidigt“. Auch die 15 Punkte des Generalsekretärs beschreiben letztlich Ratschläge, Hinweise für neue Regelungen, Forderungen und schließlich Gesetze, die „die Freiheit der Demokratie“ global regeln sollen, aber die Ursache für das nunmehr vollkommen wild gewordene System nicht antasten. Niemand traut sich offenbar, endlich den Stecker zu ziehen und zu erklären, dass die Party beendet ist.
Es braucht also ein völlig neues, also komplett anderes Konzept, wenn wirklich eine Veränderung „zum Guten“ angestrebt werden soll.
Dieses Konzept liegt natürlich vor, bedeutet aber den sofortigen und grundsätzlichen Verlust der Macht des Geldes, also der aktuell „herrschenden Oligarchen“. Zu erreichen ist es auch nicht durch Verordnungen, die sofort wieder umgangen werden – wenn sie nicht ohnehin, wie bisher üblich von den „Tätern“ selbst verfasst werden – und nicht durch hehre Ziele, die niemand so richtig ernst nimmt. Die Täter sind sich des Problems komplett bewusst und beraten bereits, wie sie sich „vor der Strafe“, also dem unausweichlichen Wandel schützen können (http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/07/08/finanz-eliten-fuerchten-die-folgen-der-kluft-zwischen-arm-und-reich/). Zusätzlich zu den bereits um sich greifenden Aufständen der so genannten Terroristen fürchten die Superreichen natürlich eine Ausweitung dieser Revolutionen.

Die „Maßstäbe für Nachhaltigkeit“ sind nicht nachhaltig

Die Maßstäbe der UN entlarven an sich schon das ganze Vorhaben im Ansatz. Die Anzahl der Handybesitzer kann kein Indikator für „Wohlstand“ sein, der Hunger kann nicht durch eine globale industrielle Landwirtschaft bekämpft werden und viele „Gemeinschaften“ benötigen nicht einmal nur einen Dollar am Tag, um überhaupt gesund zu leben, sie haben dies in den letzten Jahrtausenden nicht gebraucht. Westliche Maßstäbe werden mit der üblichen Arroganz angelegt, obwohl sich alle im Klaren sein müssten, dass dieses die Maßstäbe „des Untergangs“ sind. Sie dienen allein dem Wachstum der westlichen Konzerne und nicht einmal den dort lebenden Menschen.
Der einzige – und seit über 13 Milliarden Jahren gültige – Indikator für einen nachhaltigen, also harmonischen (in der Physik sagt man energetisch ausgeglichenen) Zustand ist eben die Balance zwischen allen Teilen an irgendeinem Ort. Wie dieser an verschiedenen Orten erreicht wird, lässt sich nicht am „grünen Tisch“ planen oder bestimmen. Er muss sich zwischen „allen Beteiligten“, also der belebten und unbelebten Materie (was am Ende dasselbe, aus den gleichen Bausteinen zusammengesetzt ist) einpendeln. Der Mensch, als aktiv handelnder ist – ebenfalls seit Millionen Jahren – in der Lage, diesen mit Achtsamkeit und Respekt zu erspüren und sodann auch zu erreichen. In den letzten 500 Jahren haben viele Menschen genau das mit Macht verhindert und genau das Gegenteil bewirkt. Sie haben die Balance in fast allen möglichen Bereichen massiv zerstört. Allein diese an jedem Ort wieder herzustellen kann das einzige sinnvolle Ziel für eine wirklich nachhaltige Zukunft sein. Andernfalls wird dieser grausame Krieg bis zum bitteren Ende geführt werden.

http://www.zeit.de/zeit-wissen/2014/06/nachhaltigkeit-vereinte-nationen-milenniumsziele
http://www.zeit.de/2010/38/GSP-Millenium-Goals
http://www.zeit.de/wirtschaft/2014-09/klimagipfel-ban-ki-moon-wachstum
http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-10/welthunger-index-hilfe