Seed Bombs Samenbomben
Seed Bombs Samenbomben
Einfache Seedbombs ohne Tonpulver – diese Samenbomben sind schnell gemacht (die Zutaten habt ihr wahrscheinlich daheim) und machen das Leben bunter!
Dieser Artikel wurde am 26. Februar 2021 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Der Frühling naht und damit die Gartensaison! Wir haben kürzlich kleine Seed Bombs gebastelt, die meine Kinder enorm begeistert haben. Daher habe ich euch heute das DIY mitgebracht, damit ihr unsere kleinen Pflanzkugeln ganz einfach nachmachen könnt. Eine Anleitung für die kleinen Samenbomben gibt es zwar schon hier, allerdings habe ich kein Tonpulver bekommen und daher ist mein “Rezept” ein bisschen anders! 

Das DIY ist übrigens absolut kindertauglich, meine beiden waren mit Feuereifer bei der Sache. Sogar die Vierjährige konnte am Ende ganz alleine Seed Bombs herstellen und war richtig stolz.

Seed Bombs Samenbomben
Seed Bombs selber machen, Fotocredit: Ulrike Göbl von Fit&Glücklich

Was sind Seed Bombs überhaupt?

Samenbomben sind kleine Kugeln, meist aus Erde, Samen und manchmal Ton, die aus langweiligen Grünflächen wunderschöne Blumenwiesen zaubern. Der Hintergedanke ist nicht nur eine Verschönerung des Stadtbildes, sondern auch, Nützlingen wie Vögeln, Bienen, Schmetterlingen und Co Raum zu geben. Eine tolle Sache also!

Seed Bombs muss man nicht eingraben, denn die Erde bzw. der Ton schützen die Samen vor Wind und Fressfeinden. Regnet es quellen die Samen und beginnen zu keimen.

Die Idee der Seed Bombs ist nicht neu, angeblich hat sie ein japanischer Reisbauer nach dem Zweiten Weltkrieg erfunden. Er nutzte sie vor allem zur Aussaat von Reis und Gerste und Besucher seines Hofes brachten die Idee dann mit in den Westen. Zum ersten Mal zum Einsatz kamen sie dann ebenfalls gleich in den 70ern, als amerikanische Guerilla-Gärtner begannen, New York damit zu begrünen als Protest gegen zunehmende Verstädterung und für mehr Artenvielfalt. Sie gaben den Samenbomben auch ihren noch heute gebräuchlichen Namen.

Noch heute werden Samenbomben ab und zu bei Nacht- und Nebelaktionen auf verlassene Grundstücke, Parkstreifen oder Verkehrsinseln gelegt, um diesen Orten mehr Leben einzuhauchen. Aber Achtung:In Naturschutzgebieten, landwirtschaftlich genutzten Flächen, auf Privatgrundstücken oder Ähnlichem haben sie nichts verloren. Es gibt genügend freie Flächen, die legal bepflanzt werden können.

DIY Seed Bombs mit Zeitungspapier

Für die Seed Bombs braucht ihr nur wenige Zutaten und sie sind auch relativ schnell gemacht! (Abgesehen von der Trocknungszeit) Wir haben statt Tonpulver Zeitungspapier verwendet, das hat man immer daheim und es löst sich in der Natur einfach auf.

Das braucht ihr für die Samenbomben:

  • Alte Zeitungen
  • Wasser
  • Blumensamen
  • etwas Erde

Zusätzlich eine große und eine kleine Schüssel und einen kleinen Teller, auf dem ihr die fertigen Kugeln dann ablegen könnt.

Seed Bombs Samenbomben
Seed Bombs selber machen, Fotocredit: Ulrike Göbl von Fit&Glücklich

Und so macht ihr die Pflanzkugeln:

Reißt (oder schneidet) das Zeitungspapier in kleine Stücke und gebt alle Papierschnipsel in eine Schüssel. Gießt diese dann mit warmem Wasser auf, so dass ein Papierbrei entsteht. 

Mischt in einer kleineren Schüssel die Erde mit den Samen.

Nehmt nun etwas von der Erdmischung und mischt ein bisschen von dem Papierbrei darunter. Das Ganze ist noch sehr bröselig und hält nicht zusammen. Nehmt daher ein Stück Zeitungspapier (am besten zwei Lagen), gebt eure Mischung in die Mitte und ummantelt die Mischung mit dem Papier. Drückt das Stück zu einer Kugel zurecht und überschüssiges Wasser noch ein bisschen raus. Nun legt ihr die Kugel auf einen Teller und wiederholt das Ganze so lange, bis eure Samenmischung aufgebraucht ist. 

Die Kugeln sollten nun einige Tage trocknen, damit sie auch eine Weile haltbar bleiben.

Welche Samen eignen sich am besten dafür?

Wie schon erwähnt solltet ihr unbedingt zu Saatgut von heimischen Pflanzen greifen. Nicht heimische Pflanzen können leicht zum Problem werden, denn sie haben hierzulande keine natürliche Konkurrenz und können unkontrolliert wuchern. Dadurch bringen sie das ökologische Gleichgewicht durcheinander.

Mit dem Stadtklima am besten zurecht kommen beispielsweise Ringelblumen, Lavendel, Tagetes oder Kornblumen, aber auch Sonnenhut und Malve. Wildblumenmischungen locken besonders Bienen, Hummeln und Schmetterlinge an, fördern als noch dazu die Artenvielfalt.

Auch Kräuter und verschiedene Gemüsesorten könnt ihr per Samenbombe pflanzen. Kapuzinerkresse, Schnittlauch oder Radieschen lassen sich bestens verbreiten und gedeihen auch in der Stadt ohne großes Zutun. Für schattige Standorte empfehlen sich Pflanzen wie Borretsch oder Storchenschnabel. Und mit wenig Wasser kommen am besten Klatschmohn, Thymian und Wildgräser zurecht.

Seed Bombs Samenbomben
Seed Bombs selber machen, Fotocredit: Ulrike Göbl von Fit&Glücklich

Wann ist die beste Zeit um die Bomben zu werfen?

Die beste Zeit, um Samenbomben “hochgehen” zu lassen, ist im Frühjahr, idealerweise kurz bevor Regen einsetzt. 

Es kann also bald losgehen, am besten bastelt ihr gleich ein paar Samenbomben und wir begrünen gemeinsam Österreich!

Quellen:
Mein schöner Garten, Ulrike Hanninger, 25.12.2020, “So leicht können Sie Samenbomben selber machen
We love Handmade, Petra, 17. Mai 2016, “DIY Seed Bombs selber machen