Photovoltaik-Anlage in der Steiermark © Martin Skopal
Photovoltaik-Anlage in der Steiermark © Martin Skopal
Der WWF Deutschland hat in einer Studie fünf globale Megatrends der Energiewende ausgemacht.
Dieser Artikel wurde am 30. Juli 2015 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Schon im Vorwort sagt der Report Megatrends der globalen Energiewende des WWF Deutschland klipp und klar: “Anfang Juni 2015 kündigten die G7- Staats- und Regierungschefs im bayrischen Elmau den globalen Ausstieg aus der Kohlenstoffwirtschaft an.”

Geht das fossile Zeitalter tatsächlich seinem Ende zu? Der WWF sagt: Ja. Und das Ziel ist kein unerreichbares, sondern greifbar und machbar. Die Belege, dass der Umbau des globalen Energiesystems hin zu Erneuerbaren längst begonnen hat, sind inzwischen zu zahlreich, um noch irgendwie übersehen zu werden.

Auf Weltebene sind es fünf Megatrends, die der WWF beschreibt.

1. Das Ende der fossilen Ära ist eingeläutet.

Der WWF macht den globalen Siegeszug der Erneuerbaren Energien an mehreren Punkten fest, nicht nur an der oben zitierten Aussage der G7-Chefs, sondern auch an den verbindlichen Klimazielen der USA und Chinas, die ein Weltklimaabkommen wieder in greifbare Nähe rückt, sowie an den extrem volatilen Ölpreisen des letzten Jahres, den selbst alle Konflikte nicht in die Höhe treiben konnten. Weitere Treiber sind die Beobachtungen des realen Klimawandels, sowie das weltweit zunehmende Bewusstsein über die gesundheitlichen Auswirkungen der fossilen Energiegewinnung.

2. Die Energiezukunft hat schon begonnen.

Photovoltaik und Windenergie haben sich rasch zu Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts entwickelt, so der WWF. 2013 wurden erstmals mehr Erneuerbare-Energien-Kraftwerke weltweit installiert, als Kohle-, Gas- und Atomkraftwerke zusammen. Die Investitionen in Erneuerbaren haben fossile Energietechnologien deutlich hinter sich gelassen.

3. Die Energiezukunft ist erneuerbar

Ermöglicht wurde der Siegeszug der Erneuerbaren durch Masseneffekte in der Produktion und die damit verbundenen Kostenreduktionen. Selbst in Deutschland sind die Kosten für Photovoltaik-Anlagen seit 2005 um 80 Prozent eingebrochen. Binnen weniger Jahre soll diese Technik zur billigsten Stromerzeugungstechnologie werden.

4. Die Energiezukunft ist dezentral

Allen Erneuerbaren gemein ist die dezentrale Produktion von Energie: statt weniger Großkraftwerke erzeugen Massen an kleiner Anlagen verteilt die gleiche Menge Strom, womit viele Stromkonsumenten auch Produzenten werden. Gerade die ärmeren Weltregionen können überproportional von dezentralen Energiesystemen profitieren.

5. Die Energiezukunft ist digital

Voraussetzung für ein zuverlässiges, dezentrales Energiesystem ist die flächendeckende Digitalisierung der Energiebranche. Die Kombination von IT- und Energiesektor ist in der Lage, Energiebedarf und -angebot entsprechend zu korrelieren. Batteriespeicher werden in Zukunft die Dezentralisierung weiter beschleunigen, so der WWF.

Alles heile Welt?

Ist damit alles ok? Mitnichten. Gerade in den europäischen Industrieländern stagnieren die Investitionen in Erneuerbare Energien, besonders in Deutschland sind die Daten extrem rückläufig. Auch Österreich bedeckt sich nicht gerade mit Ruhm in der Umsetzung der Energiewende. Eine gute Auflistung der Gegenargumente findet sich im Erneuerbare Energien-Magazin.

Haben Sie weitere Argumente dafür oder dagegen?