Lebensmittel
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So will Frankreich die Verschwendung von Lebensmittel eindämmen.
Dieser Artikel wurde am 30. Juli 2015 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

In der ganzen westlichen Welt werden tonnenweise Lebensmittel weggeworfen, obwohl sie noch genießbar wären. Nicht nur die Händler, sondern vor allem auch die Endverbraucher entsorgen große Mengen an Nahrungsmittel, die einwandfrei sind. In Frankreich will man das mit Hilfe eines neuen Gesetzes nun ändern. Großhändler dürfen unverkaufte Lebensmittel, die noch in Ordnung sind, künftig nicht mehr wegwerfen. Auch die Praxis, dass Lebensmittel, die noch genießbar sind, mit Chlor übergossen werden, um sie für den Konsum unbrauchbar zu machen, ist ab sofort untersagt. Stattdessen müssen die Lebensmittel an Hilfsorganisationen gespendet oder der Landwirtschaft als Tiernahrung oder Kompost zur Verfügung gestellt werden.

Die Großhändler selbst sind von diesem Gesetz nicht begeistert, denn sie glauben, dass man hier am falschen Ende ansetzt. Der Handel ist lediglich für etwa fünf Prozent der jährlich weggeworfenen sieben Tonnen verantwortlich. Restaurants hingegen verantworten 15 Prozent und Privathaushalte sogar 67 Prozent der Gesamtmenge an weggeworfenen Lebensmittel. Dass der Gesetzgeber den Einzelhandel dazu zwingt, Partnerverträge mit karitativen Organisationen zu schließen, stößt ebenfalls auf wenig Befürwortung. Der Handel meint, dass man auch hier das Ziel verfehlt, denn schon jetzt seien Supermärkte die größten Spender von Lebensmitteln an Hilfsorganisationen.

Doch auch wenn viele meinen, man setze mit dem Gesetz falsch an, so bekommt das Problem der Nahrungsverschwendung dadurch auf jeden Fall mehr Aufmerksamkeit und es trägt zur Bewusstseinsbildung bei. Außerdem soll sich in Frankreich auch der Schulunterricht künftig dem Thema Lebensmittelverschwendung widmen, um bei Privatpersonen mehr Bewusstsein zu schaffen. Im Moment wirft der durchschnittliche Franzose nämlich 20 bis 30 Kilogramm an noch genießbaren Waren pro Jahr in den Mistkübel. Was Privathaushalte jährlich wegwerfen, entspricht einem Warenwert von rund 20 Milliarden Euro. Die Zahlen für Österreich sind ähnlich.

Bild: Gabriel Amadeus, Wikimedia

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