Denn die Billiglöhne sowie die katastrophalen Arbeitsbedienungen in Ländern des globalen Südens lassen sich kaum mehr verschweigen. Immer lauter werden die Stimmen nach Gleichberechtigung.
Was viele jedoch nicht wissen ist, dass die Modeindustrie – direkt nach der Ölindustrie – diejenige ist, die die Umwelt am meisten verschmutzt. Diese Zustände wollte Sophie Wirth so nicht weiter hinnehmen. Mit ihrem Label Fitico Sportswear zeigt sie, dass es auch anders geht.
Die gute Seite des Plastiks
Die Verschmutzung durch Plastik ist aktuell eines der meist diskutierten Themen im Bereich der Nachhaltigkeit. Tagtäglich können wir darüber lesen, wie Plastik die Meere und Strände verschmutzt, Öko-Systeme zerstört werden oder Tiere an den Plastik-Massen zu Grunde gehen. Sogar im menschlichen Körper konnte Mikroplastik gerade zum ersten Mal nachgewiesen werden.
Übrigens: So einfach und unkompliziert kannst du Plastik im Alltag vermeiden.
Was viele nicht wissen ist, dass 40 bis 50% des Plastikmülls im Meer alte, ausgediente Fischernetze aus Nylon ausmachen: Ein schlimmer Zustand, dem den die Initiative Healthy Seas den Kampf angesagt hat.
Healthy Seas versucht, die Netze zu sammeln und schreddert und schmilzt sie ein, um so neues Nylongarn herzustellen.
Fischernetze werden zu Fitico Sportswear
Dieser ganze Prozess spart im Vergleich zur neuen Nylonproduktion aus Rohöl CO2 und Energie. Der negative Einfluss auf die Erderwärmung kann dabei im Vergleich um rund 80 Prozent reduziert werden, wie die Initiative mitteilt.
Aus dem Nylongarn werden im Anschluss neue Stoffe hergestellt. Diese wiederum kauft Sophie und verarbeitet sie zu wunderbarer Sportswear.
Damit schlägt sie zwei Fliegen mit einer Klappe: Ihre Sportbekleidung wird nachhaltig, GOTS-zertifiziert und fair in Portugal hergestellt und das aus einer Ressource, die sonst die Meere als Plastikmüll verschmutzen würde.
Der Nachhaltigkeitsgedanke als roter Faden
Doch nicht nur eine faire Produktion und das Upcycling von Stoffen, die wir eigentlich als Müll betrachten, ist Sophie wichtig. Ihr Nachhaltigkeitsgedanke geht noch weiter. Sie selbst betrachtet ihre Sportbekleidung als Activewear.
„Das bedeutet, dass du sie überall dort tragen kannst, wo du sportlich aktiv bist. Ich möchte mich nicht auf einzelne Sportarten beschränken – je mehr du es einsetzten kannst, desto nachhaltiger ist es.“, erklärt mir die Gründerin von Fitico Sportswear während des Interviews auf der WearFair +mehr.
Übrigens: Wusstest du, dass die WearFair +mehr die größte Messe für nachhaltigen Lifestyle in Österreich ist? Mehr dazu erfährst du hier.
Der Nachhaltigkeitsgedanke lässt sich noch weiter zurückverfolgen: die Kleidungsstücke werden in der EU gefertigt – denn hier herrschen strenge Gesetze und Regulierungen, durch die ArbeiterInnen- sowie Menschenrechte eingehalten werden können.
Dieses Zusammenspiel findet sich nicht nur in der Verarbeitung, sondern auch im Design wieder. Sophies Stücke sind eine unvergleichliche Gesamtkomposition. Nachhaltigkeit, wie sie schöner kaum sein kann.
So findest du dein Lieblingsstück
Seit einem Jahr ist die nachhaltige Sportbekleidung aus recycelten Fischernetzen jetzt schon am Markt. Neben Sophie arbeiten noch Michaela Pfisterer als Designerin und Melanie Mandl als Verkaufs- und Marketingexpertin für die kleine Firma.
Zu kaufen gibt es die Sportbekleidung übrigens nicht nur online, sondern auch bei Muso Koroni in Wien, Laufsport Blutsch oder Hartl Sport in Graz.
Quelle:
Aquafil: Econyl-Garn aus alten Fischernetzen
DerStandard: Erstmals Mikroplastik im menschlichen Darm nachgewiesen