Abgelenkte Fußgänger gefährden sich selbst und andere im Straßenverkehr.
Dieser Artikel wurde am 28. April 2016 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Wer von uns ist nicht schon einmal (fast) mit einem anderen Fußgänger zusammengestoßen oder gegen einen Laternenpfahl gelaufen, weil er ein SMS geschrieben oder gelesen hat oder gedanklich einfach ganz wo anders war? Dass dieses Verhalten immer mehr zu einem Problem wird, bestätigt auch eine kürzlich durchgeführte Studie der AAOS, der American Academy of Orthopeadic Surgeons. Fußgänger, die sich nicht auf die Straße konzentrieren, werden häufiger in Unfälle verwickelt oder verursachen selbst welche. Dadurch steigt natürlich auch das Verletzungsrisiko für sie selbst und andere Verkehrsteilnehmer.

Besonders interessant an der Studie ist, dass die meisten Befragten der Meinung sind, dass es vor allem die Anderen sind, die sich eines unkonzentrierten, abgelenkten Verhaltens schuldig machen. So sagten zum Beispiel 90 Prozent, dass sie andere dabei beobachten würden, wie diese während des Gehens telefonieren, aber nur 37 Prozent gaben an, das auch selbst zu tun. Nur 34 Prozent gaben zu selbst Musik zu hören, während 88 Prozent dieses Verhalten bei anderen sehen. Ähnlich fiel die Antwort auf die Frage zum Smartphone-Gebrauch aus, 28 Prozent tun es selbst, 85 sehen es bei anderen. Nur wenn es darum geht, sich während des Gehens mit seiner Begleitung zu unterhalten, gaben 75 Prozent zu, dies selbst regelmäßig zu tun.

Doch ist dieses Verhalten wirklich so gefährlich? Sollten wir nicht in der Lage sein zwei so einfache  Tätigkeiten, wie Gehen und Reden, gleichzeitig zu tun? Offensichtlich nicht. Wer beim Gehen abgelenkt ist, stolpert öfter über Randsteine, stürzt Stufen hinunter, betritt die Fahrbahn ohne auf herannahende Fahrzeuge zu achten und verursacht so Unfälle. Amerikanische Notfallambulanzen haben, zwischen den Jahren 2004 und 2010, eine Verdoppelung an Verletzungen, die von Unfällen mit abgelenkten Fußgängern herrühren, festgestellt. Die Zahl derer, die gegen Laternenmasten liefen, hat sich in diesem Zeitraum sogar verdreifacht (London hat vor einigen Jahren ausprobiert, dem mit gepolsterten Laternen entgegen zu wirken).

Während des Autofahrens oder Radfahrens ist es verboten das Handy zu benutzen. Vielleicht braucht es eine neue Verkehrsregel für Fußgänger, die auch diesen die Telefonbenutzung untersagt. Vielleicht sollten wir uns aber einfach klar machen, wie gefährlich dieses abgelenkte Verhalten für uns selbst und andere sein kann und ohne dass es uns ein Gesetz vorschreibt, bewusster am Verkehr teilnehmen. Unser Tipp: Kopf hoch, Blick auf die Straße und die anderen Verkehrsteilnehmer.

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Bild: Geofrog