Mangroven, Gezeitensümpfe und Seegräser sind nicht nur vielfältige und wichtige Ökosysteme sondern auch hocheffiziente CO2 Speicher.

Die Ökosysteme aus Mangroven, Gezeitenmarschen und Seegraswiesen sind für die Anpassung an den Klimawandel entlang der Küsten von entscheidender Bedeutung. Sie schützen vor Stürmen, verhindern Küstenerosion, regulieren die Wasserqualität, und stellen Lebensraum für gefährdete Meeresarten dar. Darüber hinaus binden die Pflanzen erhebliche Mengen an Kohlenstoff – nicht nur aus dem Ozean, sondern auch aus der Atmosphäre.

Aufgrund der Bindung in Meeresorganismen spricht man auch von blauem Kohlenstoff. Durch diesen Prozess wird der Atmosphäre CO2 entzogen und die Ökosysteme können sich vermehren. Den Vorgang nennt man auch CO2-Sequestrierung. In der Tat sind die Ökosysteme am Land und in den Ozeanen die wichtigsten natürlichen Kohlenstoffsenker. Obwohl die Vegetation auf dem Ozean weniger als 0.5% des Meeresbodens bedeckt, ist sie für die Speicherung von mehr als 70% des Kohlenstoffs in der Atmosphäre verantwortlich.

Allerdings hat der Mensch durch die Verschmutzung der Luft und Meere sowie durch die Rodung von Küsten den weltweiten Bestand bereits mehr als halbiert. Jedes Jahr werden schätzungsweise 340.000 bis 980.000 Hektar zerstört. Wenn sich diese Trends mit dem derzeitigen Tempo fortsetzen, könnten in den nächsten 100 Jahren weitere 30–40% der Gezeitensümpfe und Seegräser sowie fast alle ungeschützten Mangroven verloren gehen.

Allerdings kommt der Zerstörung dieser wichtigen Ökosysteme wenig Beachtung zu. So kam es im Jahr 2016 im australischen Golf von Carpentaria zu einem weitgehenden Absterben der Mangroven. Jedoch passierte das gleichzeitig mit der Massenkorallenbleiche am Great Barrier Reef, die viel mehr Aufmerksamkeit erhielt. Dabei ist die Gefahr der Zerstörung von Seegras und Mangroven an den Küsten eine erhebliche Gefahr. Denn werden die Pflanzen abgetragen, wird der gespeicherte Kohlenstoff als CO2 wieder in die Atmosphäre emittiert. So soll eine Meereshitzewelle vor Westaustralien in den Jahren 2010/11 die Seegraswiesen beschädigt haben, was zur Freisetzung von rund neun Millionen Tonnen alter Kohlenstoffspeicher geführt hat.


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