Bisher recycelt Spanien weniger Müll als andere europäische Länder, doch das soll sich jetzt ändern.
Dieser Artikel wurde am 17. August 2020 veröffentlicht
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Die Regierung Spaniens unter Pedro Sanchez hat kürzlich einige gesetzliche Neuerungen vorgestellt die ab Juli  2021 in Kraft treten werden. Dabei geht es vor allem um die Umsetzung von EU-Richtlinien zur Plastikvermeidung. So soll es ab Mitte nächsten Jahres keine Plastik-Trinkhalme, kein Einwegplastikgeschirr und keine Wattestäbchen aus Plastik mehr geben. Kosmetika und Waschmittel dürfen kein Mikroplastik mehr enthalten.

Wo dennoch weiterhin Einwegplastik verwendet wird, wird eine Steuer von 0,45 Euro pro Kilogramm eingehoben werden. Diese Maßnahme soll dem Land rund 700 Millionen Euro jährlich einbringen. Um den Verbrauch an Plastikflaschen einzudämmen werden in allen Verwaltungsgebäuden Trinkbrunnen aufgestellt und in der Gastronomie muss den Kunden Leitungswasser zum Essen angeboten werden. Von den Plastikflaschen, die dennoch anfallen, sollen bis 2025 zumindest 77 Prozent recycelt werden und bis 2029 soll der Anteil auf 90 Prozent erhöht werden.

Was Mülltrennung betrifft, hinkt Spanien anderen EU-Ländern hinterher. Bisher werden nur rund 36 Prozent des Mülls recycelt. Um dies zu verbessern sollen alle Gemeinden mit mehr als 5.000 Einwohnern bis 2022 Glas, Papier, Plastik und Biomüll trennen. Kleinere Gemeinden dürfen sich bei der Umstellung zwei Jahr mehr Zeit lassen. Bis 2025 soll auch Kleidung getrennt gesammelt werden. So will man erreichen, dass 2025 55 Prozent des Haushaltsmülls recycelt wird, bis 2030 sollen es 60 Prozent und bis 2035 65 Prozent sein.

Doch Sanchez macht bei der Mülltrennung noch lange nicht Stopp: ab nächstem Jahr wird die Vernichtung von Produktionsüberschüssen verboten, sie müssen einer anderen Verwendung zugeführt werden. So sollen etwa überschüssige Lebensmittel zu Tierfutter verarbeitet werden. Und die sogenannte geplante Obsoleszenz technischer Geräte soll ebenfalls unterbunden werden, die Produktion ressourcenschonender werden. Leicht zu reparierende Geräte hingegen sollen gefördert werden.


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