KarTents sind recycelbare Zelte aus Kartons. Zwei Studenten der TU Delft in den Niederlanden kamen auf die Idee, als sie ein Foto des Glastonbury Festivals sahen. Sie fanden heraus, dass alleine auf Festivals in den Niederlanden 25.000 Zelte pro Jahr liegenbleiben und nach einmaliger Benutzung dadurch direkt wieder im Müll landen. Um dieser Verschwendung zu begegnen, entwickelten sie KarTents, die man für Festivals oder für den Heimgebrauch bestellen kann.
KarTents – einfach übers Altpapier entsorgen
Jan und Wout brachten KarTent 2015 auf den Markt. Das Zelt, das sich für zwei Personen eignet, kann ganz nornal über das Altpapier entsorgt und dadurch vollständig recycelt werden. Das Zelt ist aus einer besonderen Kartonart hergestellt, die nicht viel Wasser aufnimmt. Dadurch hält es einem kleinen Regenschauer stand und hält ein paar Tage Festivalbedingungen durch.
Was ist nachhaltiger: KarTent oder herkömmliche Zelte?
Jan und Wout werden oft mit der Frage konfrontiert, wie umweltfreundlich KarTents wirklich seien. Sie räumen ein, dass Wegwerfzelte aus Karton verglichen mit herkömmlichen Zelten, die man über Jahre nutze, zugegebener Weise weniger Sinn machten. In der Praxis sähe das Nutzerverhalten jedoch anders aus. Zelte seien heutzutage so günstig, dass sie nach dem Festival- oder Campingbesuch oftmals einfach liegengelassen werden. Demgegenüber hätten die KarTents wieder Vorteile. Bei der Produktion von KarTents wird etwa die Hälfte an CO2 ausgestoßen wie bei der Herstellung herkömmlicher Zelte, die aus bis zu 30 verschiedenen Materialien bestehen können.
Bevor man sich also ein Zelt nur für eine einmalige Nutzung zulegt, sollte man darüber nachdenken, sich ein KarTent zu bestellen. Hat man jedoch vor, ein Zelt langfristig zu nutzen, ist sicherlich die herkömmliche Variante für die Umwelt sinnvoller.
Weitere Informationen: KarTents
Bilder: KarTents
Martina Liel ist Germanistin (M.A.) und arbeitet seit 2009 als freie Texterin und Autorin mit den Schwerpunkten Nachhaltigkeit und Healthcare. Seit 2013 bloggt sie über ein Leben mit Endometriose, einer chronischen Erkrankung, bei der ein nachhaltiger und gesunder Lebensstil eine wesentliche Rolle spielt. Ihr Buch “Nicht ohne meine Wärmflasche – Leben mit Endometriose” ist im März 2017 erschienen.