Die Vogelbeere – so heißt die Frucht der Eberesche nicht umsonst, denn sie steht bei besonders vielen heimischen Singvögelarten als köstlicher Snack hoch im Kurs. Foto: © Manfred Antranias Zimmer/Pixabay
Die Vogelbeere – so heißt die Frucht der Eberesche nicht umsonst, denn sie steht bei besonders vielen heimischen Singvögelarten als köstlicher Snack hoch im Kurs. Foto: © Manfred Antranias Zimmer/Pixabay
Die meisten Sträucher und Hecken wollen im Früh- bis Spätherbst gepflanzt werden. Der Sommer eignet sich also ideal dafür, sich Gedanken zu machen, wie du deinen Garten in Zukunft vor unerwünschten Blicken schützen – und ihn damit gleichzeitig für unsere Tierwelt zur Nahrungsquelle und zum Zufluchtsort machen kannst. Spoileralarm: Die Antwort lautet “Naturhecken”!
Dieser Artikel wurde am 27. August 2020 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Wer einen Garten hat, der möchte darin meist auch ungestört seine Zeit verbringen können. Neugierige Blicke braucht nicht jeder und manchmal ist man auch einfach nicht in der Stimmung, mit dem gerade heimkommenden Nachbarn entspannt über das Wetter zu plaudern. Und so ganz ohne Umzäunung zur Straße oder dem nächsten Grundstück kann man sich schnell auch mal ein wenig schutzlos fühlen. Die meisten Haus- und Gartenbesitzer schätzen ein gezäuntes Maß an Privatsphäre also. Eine Begrenzung muss her! Ein Zaun oder ein Sichtschutz aus Plastik kommt heute glücklicherweise für Viele nicht mehr in Frage. Manche Zäune aus Holz sind dafür sehr witterungsanfällig, Mauern sind oft teuer und Hecken wollen ständig getrimmt und gepflegt werden – bedeuten demnach enormen Aufwand oder das nötige Kleingeld für den Gärtner? So könnte man denken. Man könnte aber auch noch in eine ganz andere Richtung denken. Und zwar in eine, die sowohl dem Bedürfnis nach Sichtschutz und Privatsphäre dient, als auch der Natur. Diese Richtung heißt “Naturhecke”. 

Welche Vorteile eine Naturhecke anstatt eines Zaunes bietet

Die Pflanzung einer Wild- oder auch Naturhecke bietet gleich mehrere Vorteile. Und zwar für dich sowie für verschiedene Lebewesen: Singvögel, Schmetterlinge und Co. finden in Naturhecken zum Beispiel Nahrung – sie geben aber auch fantastische Nistplätze ab. Das Wissen, dass du den Geschöpfen der heimischen Tierwelt damit etwas Gutes tust, ist aber nicht der einzige Vorteil einer Naturhecke, der dir ein gutes Gefühl gibt. Im Spätsommer und Herbst kannst du dich darüber hinaus bei Beeren- oder Fruchtgehölzen auch noch über eine hübsche Farbenpracht freuen. Außerdem bieten besonders dichte Hecken Windschutz, sie halten einen gewissen Schallpegel ab und können Staubbelastungen ein wenig abschwächen. Das wichtigste ist aber: Ist die Planung, die etwas durchdachtes Geschick erfordert, erst einmal erledigt, bedeutet die Naturhecke viel weniger Arbeit als die klassische Gartenhecke, die ihren regelmäßigen, sorgfältigen Schnitt erfordert. Der Naturhecke musst du nur alle paar Jahre mit einem sogenannten „Auslichtungsschnitt“ ein wenig Aufmerksamkeit schenken.

Der schwarze Holunder ist bei heimischen Vögeln sehr beliebt – was sie übrig lassen, kannst du zu köstlichen Sirup verarbeiten. Foto: © Anemone123/Pixabay
Der schwarze Holunder ist bei heimischen Vögeln sehr beliebt – was sie übrig lassen, kannst du zu köstlichem Sirup verarbeiten. Foto: © Anemone123/Pixabay   

Welche Sträucher und Bäume sich eignen

Das wichtigste zuerst: Willst du den heimischen Vogelarten ein abwechslungsreiches Nahrungsangebot zur Verfügung stellen und ihnen dabei helfen, sich an deinem Sichtschutz noch einmal ordentlich für den kalten, nahrungsarmen Winter zu stärken, solltest du heimische Arten einpflanzen. Allen voran ist hier die Eberesche zu nennen. Denn ihre Vogelbeeren haben ihren Namen nicht umsonst, sie gelten nämlich – ähnlich wie der Holunder – für besonders viele unserer heimischen Vögel als besondere Leckerei. Wenn du sehr viel Platz zur Verfügung hast, kannst du eine richtige Vogelschutzhecke pflanzen und dabei Sträucher und Bäume mehrreihig setzen. Bei vielen verschiedenen Arten, die zu unterschiedlichen Zeiten im Jahr reifen, kannst du so ein wahres Vogelnaschparadies vom Sommer bis weit in den Winter hinein schaffen, wo sich die Vögel zum Beispiel an den Früchten des „Gewöhnlichen Schneeballs“ im Februar laben können. Zu den dicht wachsenden, heimischen Hölzern, die sich ideal für eine Naturhecke eignen, gehört zum Beispiel der Weißdorn.

Die Blüte des Weißdorns erfreut das Auge der Heckenbesitzer genauso wie die rote Farbenpracht seiner Früchte. Foto: © Susanne Jutzeler, suju-foto/Pixabay
Die Blüte des Weißdorns erfreut das Auge der Heckenbesitzer genauso wie die rote Farbenpracht seiner Früchte. Foto: © Susanne Jutzeler, suju-foto/Pixabay

Aber auch Wildrosen oder klassische Beerensträucher wie Johannisbeer- oder Himbeersträucher können für die Heckengestaltung infrage kommen. Was die Vögel dabei an Naschereien übrig lassen, kannst du noch zu Sirup oder Marmelade verarbeiten. Damit die Naturhecke sowohl deinen optischen, als auch deinen praktischen sowie deinen persönliche Naschbedürfnissen entspricht und du eine regelrechte Naturvielfalt in deinen Garten holen kannst, solltest du dir bei der Planung deiner Wildhecke die Hilfe eines Gartenprofis gönnen. Denn mit der richtigen Zusammensetzung und passenden Vielfalt an einheimischen Sträuchern werden sowohl du als auch deine tierischen Besucher eine besondere Freude an deinem neuen Sichtschutz haben. 

Quellen: nwf.org, mein-schoener-garten.de, naturtipps.at / Fotos: © Manfred Antranias Zimmer, Susanne Jutzeler, suju-foto, Anemone123/Pixabay


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